Täglich kommen Patientinnen und Patienten in die Sprechstunde, die frischer, besser und jünger aussehen möchten. Bei den vielfältigen ästhetischen Behandlungsoptionen sei eine gute Beratung entscheidend, sagte Prof. Claudia Borelli, Tübingen. Unrealistische Erwartungen sollten ausgeräumt werden: Optimale Ergebnisse sind ohne eine gewisse Downtime nicht zu erreichen. Die Patientinnen und Patienten sollten darüber aufgeklärt werden, mit welchen Ergebnissen, aber auch mit welchen Ausfallzeiten je nach Behandlungsverfahren zu rechnen ist und welche Risiken möglich sind.

Bis zu vier Laserbehandlungen bei Falten

Um Falten zu behandeln, sei der fraktionierte CO2-Laser eine sehr gute Option, berichtete Borelli. Die besten Ergebnisse seien im Wangenbereich und periorbital zu erwarten. Es sollte allerdings darauf hingewiesen werden, dass sich die Effekte erst im Laufe von drei bis sechs Monaten entfalten. In der Regel sind bis zu vier Anwendungen unter topischer Anästhesie nötig. Eine Herpesprophylaxe mit Aciclovir sollte durchgeführt werden, in manchen Fällen zudem eine antibiotische Prophylaxe. Die Ausfallzeiten seien kürzer als etwa bei der Hauterneuerung mit dem gepulsten Farbstofflaser, jedoch seien auch weniger ausgeprägte Ergebnisse zu erwarten als bei einem klassischen Laser-Resurfacing oder einem tiefen Chemical Peeling, erklärte Borelli.

Sehr gute Ergebnisse in der Faltenbehandlung lassen sich mit einem mitteltiefen und tiefen Chemical Peeling - je nach gewünschten Ergebnissen und Ausfallzeit - erzielen. Möglich sei ein Mosaik-Chemical-Peeling, bei dem unterschiedliche Regionen mit verschiedenen Substanzen behandelt werden, erklärte Borelli. Die Methoden des Chemical Peelings sollten unbedingt in entsprechenden Kursen erlernt werden. Das tiefe Chemical Peeling mit Phenol findet unter Vollnarkose statt; dabei ist die Kardiotoxizität zu beachten.

Bei Melasma mit Glykol- und Salicylsäure peelen

Aknenarben lassen sich unter anderem mit dem CO2-Laser bessern. Borelli bevorzugt das Microneedling oder die fraktionierte Lasertherapie, die mit einer geringeren Downtime einhergehen.

Beim Melasma und bei postinflammatorischen Hyperpigmentierungen empfahl Borelli, nicht zu lasern, sondern eine oberflächliche Chemical-Peeling-Behandlung mit Glykolsäure 20 % und Salicylsäure 20 % anzubieten. Als Ergänzung sei eine topische Therapie mit Hydrochinon-Formulierungen über maximal drei Monate oder alternativ mit aufhellenden Kosmetika sinnvoll. Letztere können auch über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Nach einer Laseranwendung komme es Borellis Erfahrung nach zwar zunächst zu einer Besserung, langfristig verschlechtere sich die Hyperpigmentierung jedoch oft.

Borelli C. Laser versus Chemical Peeling - was, wann, wie? 22. Tagung DERM, Frankenthal, 17. März 2024