Eine gestörte Hautbarriere sowie eine reduzierte mikrobielle Vielfalt gelten als Ursache für verschiedene Hauterkrankungen. Bei einer atopischen Dermatitis ist die Haut zum Beispiel mit Staphylococcus (S.) aureus überwuchert, wodurch schützende Bakterien verdrängt werden. "Gerade im Rahmen der Behandlung ist unser Ziel, die Hautbarriere zu stärken und die Homöostase der Haut wiederherzustellen", erklärte Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, Augsburg, im Rahmen der diesjährigen Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) in Berlin.

Unabhängig vom Schweregrad der atopischen Dermatitis wird eine Basistherapie mit Emollienzien empfohlen [Wollenberg A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2022;36:1904-26]. Diese verbessern die Symptome, indem sie die Hautbarriere stärken und die Empfindlichkeit gegenüber Irritantien reduzieren. Seit fünf Jahren werde darüber hinaus eine Therapie mit Emollienzen plus empfohlen, sagte Dr. Nina Magnolo, Münster. Sie enthalten nicht pharmazeutische aktive Inhaltsstoffe wie Vitreoscilla filiformis, ein bakterielles Lysat. In Untersuchungen konnte bereits gezeigt werden, dass eine Behandlung mit Emollienzen plus das Mikrobiom von Patientinnen und Patienten durch eine Reduktion von S. aureus regulieren konnte [Seité S et al. Clin Cosmet Investig Dermatol 2017;10:25-33].

In einer aktuellen randomisiert-kontrollierten Studie wurde die Therapie mit einem Emolliens plus (Lipikar Baume AP+M und Lipikar Syndet AP+) mit einem Standardbehandlungsregime (übliches Emolliens + Reiniger) bei insgesamt 57 Patientinnen und Patienten mit moderater bis schwerer atopischer Dermatitis zusätzlich zur Systemtherapie verglichen [Magnolo N et al. J Eur Acad Dermatol Venerol 2023;37(Suppl 5):18-26]. In der Emolliens-plus-Gruppe verbesserten sich der Juckreiz und Aspekte der Lebensqualität im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant und schneller. Außerdem wurden vom Emolliens plus 23 % weniger Menge verbraucht im Vergleich zum üblichen Emolliens. "Dies ist aus Perspektive der Patientinnen und Patienten ein wichtiger Punkt, da bezahlbare und ergiebige Therapien eine große Rolle spielen und Auswirkungen auf die Adhärenz haben können", so Magnolo.

nach Informationen von La Roche-Posay