Die gezielte UV-B-Bestrahlung mit dem 308-nm-Excimerlaser ist eine etablierte Methode, um die Repigmentierung von Vitiligoläsionen anzuregen. Die Wirksamkeit scheint sich mit der Kombination verschiedener topischer und systemischer Wirkstoffe verstärken zu lassen. Ob das auch für plättchenreiches Plasma zutrifft, war Gegenstand einer aktuellen Metaanalyse.

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In Kombination mit einer Lasertherapie scheint plättchenreiches Plasma bei Vitiligo eine langfristige Repigmentierung zu induzieren.

Plättchenreiches Plasma (PRP) wird aktuell als mögliche Behandlungsoption der Vitiligo gehandelt. Die im PRP enthaltenen Wachstumsfaktoren stimulieren die Proliferation von Melano- und Keratozyten und verhindern die Apoptose der Melanozyten - so die Theorie zu den zugrundeliegenden Wirkmechanismen. Doch Studienergebnisse zeigen, dass die alleinige Therapie mit PRP die Repigmentierung zwar anstößt, doch nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen führt. Vielversprechender scheint es, PRP mit verschiedenen Phototherapien zu kombinieren, wie etwa mit der Schmalband-UV-B- oder der CO2-Lasertherapie.

Ob es ebenfalls wirksam und sicher ist, PRP und 308-nm-Excimerlaser zu kombinieren, haben Dermatologinnen und Dermatologen aus China im Rahmen einer Metaanalyse versucht, zu klären. Sie suchten in der Literatur nach Studien, in denen die Kombinationstherapie mit PRP und 308-nm-Excimerlaser mit der alleinigen Lasertherapie verglichen worden war. Insgesamt sechs Arbeiten mit rund 300 Patientinnen und Patienten erfüllten die Kriterien und konnten für die Metaanalyse herangezogen werden.

Höhere Ansprechraten, geringeres Rückfallrisiko

Tatsächlich verbesserten sich mit der Kombinationstherapie im Vergleich zur alleinigen Lasertherapie die Ansprechraten: Der Anteil von Repigmentierungen um mindestens 75 % war bei kombinierter Therapie um relative 67 % höher, der Anteil von Repigmentierungen um mindestens 50 % beziehungsweise mindestens 25 % um 37 % beziehungsweise 22 % höher als bei der Lasermonotherapie. Zudem gelang es mit der Kombinationstherapie, größere Flächen zu repigmentieren, wie die Ergebnisse zweier Studien nahelegen. Ähnliches gilt für das Rückfallrisiko, das in drei Erhebungen evaluiert worden war: Unter der Kombinationstherapie von PRP und 308-nm-Excimerlaser war es um 64 % geringer als unter einer Monotherapie.

Nebenwirkungen, über die in vier Artikeln berichtetet wurde, traten in beiden Gruppen ähnlich häufig auf und waren grundsätzlich nur mild und vorübergehend. Berichtet wurde insbesondere über ein Brennen der behandelten Hautfläche, über Rötungen und Hyperpigmentierung.

Bislang noch ein experimentelles Verfahren

Das Autorenteam führt allerdings auch einige Schwächen der Metaanalyse auf, allen voran die geringe Studienzahl. Die Tatsache, dass die Analysen ausschließlich aus China und Ägypten stammen, schränke die Aussagekraft weiter ein. Zudem würden Langzeitdaten fehlen, Therapie und Nachbeobachtungszeit waren in allen Studien nach maximal sieben Monaten abgeschlossen.

Mit Blick auf die Resultate beurteilen die Forschenden die Kombination von PRP und 308-nm-Excimerlaser trotzdem als vielversprechende Therapieoption. Bevor PRP als neues Therapiekonzept angewendet werden kann, muss es jedoch aus Sicht des Autorenteams zunächst in großen, gut konzipierten, randomisierten, kontrollierten Studien überprüft werden. Schließlich handele es sich bei der Vitiligobehandlung mit PRP bis dato um ein experimentelles Verfahren, ohne dass eine Zulassung für diese Indikation existiert.

Chen J et al. Meta-analysis of the efficacy of adding platelet-rich plasma to 308-nm excimer laser for patients with vitiligo. J Int Med Res 2022;50: https://doi.org/jkwd