Bei vielen Patienten kommt es Monate oder Jahre nach chirurgischen oder endovenösen Varizenbehandlungen zu Neovaskularisationen und Krossenrezidiven. Deren Entfernung gestaltet sich in der Regel aufwendiger, riskanter und weniger erfolgreich als die Primärtherapie.

Gute Verträglichkeit

Die ultraschallgesteuerte Schaumsklerotherapie mit Aethoxysklerol® hat sich in den klinischen Stadien CEAP C2-C6 als effektive und sichere Behandlungmethode bei rezidivierender Varikosis erwiesen. Sie wird von einem Großteil zuvor operierter Patienten aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und, weil keine Anästhesie notwendig ist, anderen Verfahren vorgezogen [Pavei P et al. Vasomed 2016]. Einige Autoren bescheinigen ihr sogar exzellente Ergebnisse [Kakkos SK et al. J Endovasc Ther 2006]. Laut aktueller Leitlinie zur Sklerosierungsbehandlung der Varikose kann das Verfahren de facto für alle Formen der Varikose verwendet werden - einschließlich Neu-, Rest- und Rezidivvarizen nach vorangegangenen Eingriffen [Rabe E et al. Leitlinie Sklerosierungsbehandlung der Varikose 2018]. Bei größeren Varizen hat sich speziell die Schaumsklerotherapie aufgrund der − verglichen mit der Flüssigsklerotherapie − besseren Effektivität durchgesetzt.

Studie zur Rezidivvarikose

Anfang 2021 wurde die auf eine Laufzeit von zwölf Monaten angelegte monozentrische, prospektive Studie NeoSklero zur Effektivität der ultraschallgesteuerten Schaumsklerosierung mit Polidocanol bei Krossenrezidiven gestartet, mit 123 Probanden mit Rezidivvarikose des sapheno-femoralen Übergangs nach operativer oder endovenöser Therapie. Behandelt wurde mit 2 % beziehungsweise 3 % Polidocanol, wobei im Falle eines unvollständigen Verschlusses maximal zwei weitere Schaumsklerosierungen im betroffenen Krossenbereich möglich waren. Drei Monate nach der letzten Sklerosierung zeichnete sich bereits eine hohe Verschlussrate bei Krossenrezidiven ab. Vier Wochen nach der ersten Sitzung wurden bei 58,2 % der Probanden ein kompletter Verschluss und bei weiteren 30 % ein Teilverschluss der betroffenen Venen erreicht. Nach drei Monaten lag die Quote bei 77,7 % beziehungsweise 13,6 %. Eine zweite oder dritte Behandlung war bei 16 beziehungsweise 17 Probanden erforderlich. Komplikationen wie tiefe Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien traten nicht auf.

Nach Informationen von Kreussler