Anlässlich des 7. Berliner Dermakonsils wurde bei der Behandlung einer androgenetischen Alopezie (AGA) für eine Orientierung an Evidenzgraden aus klinischen Studien plädiert. Mit Minoxidil 5 % topischem Schaum steht eine auch für die empfindliche Kopfhaut gut geeignete, topische Therapie zur Verfügung, der in der europäischen S3-Leitlinie bei Männern und Frauen auf Basis zahlreicher randomisierter Studien sehr gute Wirksamkeit bescheinigt wird.

Die Anfang 2018 aktualisierte S3-Leitlinie [Kanti V et al. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2018; 32: 11–22] fasste PD. Dr. med. Annika Vogt, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, zusammen. Ausführlich ging sie auf die topische AGA-Therapie ein. Noch immer werden zu häufig unzureichend wirksame, nicht gut oder auch gar nicht evidenzbasierte Therapien eingesetzt, obwohl durch klinische Studien belegte effektive Behandlungen zur Verfügung stehen. Seitens der topischen Therapien steht für die Expertin die Behandlung mit Minoxidil im Vordergrund. Diese Behandlung ist in der aktualisierten S3-Leitlinie die einzige topische Therapie, der sowohl bei Männern als auch bei Frauen das höchste Evidenzlevel und der höchste Empfehlungsgrad zugesprochen werden.

Vogt ging in ihrem Vortrag unter anderem auf die Therapie mit Minoxidil 5 % topischem Schaum (zum Beispiel von Regaine®) ein: eine die klassische Minoxidillösung ergänzende Applikationsform, die seit 2012 für Männer und seit 2016 auch für Frauen zugelassen ist. Bei Männern empfiehlt die S3-Leitlinie eine tägliche zweimalige Anwendung des topischen Schaums. Bei Frauen reicht eine einmal tägliche Applikation des Schaums, womit erstmals eine einmal tägliche, topische Therapie für Frauen eine Empfehlung erhält.

Die Leitlinienempfehlung zur Behandlung der AGA bei Frauen basiert unter anderem auf zwei Phase-III-Studien im Vergleich zur wirkstofffreien Grundlage und zur Minoxidil 2 % Lösung zweimal täglich. Sowohl Minoxidil 5 % topischer Schaum als auch Minoxidil 2 % Lösung führten zu allen Messzeitpunkten zu einer Zunahme der Anzahl der Haare sowie zu einer verbesserten Kopfhautabdeckung nach 24 und 52 Wochen. Insbesondere für Patienten mit empfindlicher Kopfhaut sei Minoxidil 5 % topischer Schaum eine Alternative, da diese Applikationsform ohne Propylenglykol auskomme.