Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie empfehlen die Sklerotherapie zur Behandlung von Besenreisern und retikulären Varizen. Sollen größere Varizen therapiert werden, bietet die ultraschallgesteuerte Schaum-Sklerotherapie eine schonende Alternative zu operativen und thermischen Verfahren.

Fast jeder Erwachsene in Deutschland ist davon betroffen: So zeigen 90 % venöse Veränderungen und etwa ein Drittel leidet unter medizinisch relevanten Krampfadern, berichtete Dr. Renate Murena-Schmidt, Praxis für Gefäßerkrankungen in Köln. Unbehandelte Varizen seien nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern könnten auch zu Ulcus cruris und tiefen Venenthrombosen führen. „Die Sklerotherapie wird von allen maßgeblichen Leitlinien als Goldstandard für die Therapie von Besenreisern und retikulären Varizen empfohlen. Mit dem Verfahren können auch Nährvenen behandelt werden“, so die Phlebologin. Bei der Sklerotherapie wird das Sklerosierungsmittel Aethoxysklerol® in die erkrankten Venen injiziert und der Wirkstoff Polidocanol schädigt die Venenwände, so dass diese miteinander „verbacken“.

Für die Behandlung von Besenreisern und retikulären Varizen (Mikro-Sklerotherapie) eignet sich flüssiges Sklerosierungsmittel, während größere Varizen vor allem mittels Schaum-Sklerotherapie mit Polidocanol therapiert werden sollten. Der feinblasige Schaum wirke deutlich stärker als das flüssige Sklerosierungsmittel, sodass NICE (Leitlinie des UK National Institute for Health and Care Excellence) die ultraschallgestützte Schaum-Sklerotherapie noch vor den operativen Verfahren bei der Therapie von Stammvarizen empfehle. Jede Form von Varizen sei damit behandelbar und die Therapie könne beliebig oft wiederholt werden. Mit dem Laser könnten Varizen mit stark geschlängeltem Verlauf und kleine Venen hingegen nicht behandelt werden. Zudem eigne sich die minimalinvasive Sklerotherapie auch für ältere und adipöse Patienten, da keine Anästhesie – wie bei operativen Verfahren – nötig sei. „Patienten können meist direkt nach der 20–30-minütigen Therapiesitzung ihren normalen Aktivitäten wieder nachgehen“, schilderte Murena-Schmidt ihre Erfahrungen aus der Praxis.