Für die Untersuchung wurden 115 gesunde, reife Neugeborene randomisiert und kontrolliert drei verschiedenen Gruppen zugeteilt: entweder einer Pflege mit Olivenöl, einer Pflege mit Sonnenblumenöl oder einer Kontrollgruppe ohne eine Anwendung. Die Anwendung der Öle geschah zweimal täglich für vier Wochen. Die Begutachtungen erfolgten verblindet.

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Babyhaut und natürliche Öle — nicht immer eine ideale Kombi.

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Die Forscher konnten erstmals auch das spektroskopische Profil von Lipidlamellen, außerdem den transepidermalen Wasserverlust (TEWL), die Hydratisierung des Stratum corneum und den pH-Wert messen. Sie registrierten die klinischen Symptome jeweils einmal zu Beginn der Studie kurz nach der Geburt und dann vier Wochen später. Die Rekrutierung stellte eine gewisse Herausforderung dar (die Rate betrug nur 11,1 %), die Einhaltung des vorgeschriebenen Protokolls war dann aber angemessen (Streuung 79–100 %).

Die beiden Gruppen mit der Anwendung von topischen Ölen wiesen zwar eine Verbesserung des Lipid- und Feuchtigkeitsgehaltes der Hornhaut auf, demgegenüber aber eine weniger deutliche Verbesserung der spektroskopischen Lipidlamellenstruktur im Vergleich zur Kontrollgruppe, sodass angenommen werden kann, dass diese physiologischen Strukturen durch die Aufbringung von Lipiden von außen sogar eher negativ beeinflusst werden. Beim TEWL, beim pH-Wert und beim Erythem-/Haut-Score bezüglich eines Ekzems ergaben sich dagegen im Weiteren keine signifikanten Unterschiede.

Die Forscher sprechen die Empfehlung aus, bei der Anwendung von natürlichen Ölen für die Hautpflege von Neugeborenen Vorsicht walten zu lassen, bevor nicht größere Studien mit eindeutigen Ergebnissen durchgeführt worden sind.