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30–50 % der Patienten sind mit ihren Narben nach Trauma oder Operation unzufrieden, was eine erhebliche psychische Belastung darstellen kann. Dies gilt insbesondere für deutlich über dem Hautniveau liegende, verhärtete und gerötete unphysiologische Narben, die bei ungünstiger Lage auch zu Bewegungseinschränkungen führen können.
Bei der unphysiologischen Narbenbildung muss man zwischen hypertrophen Narben und Narbenkeloid unterscheiden, sagte Dr. Uwe Schwichtenberg, niedergelassener Dermatologe aus Bremen. Hypertrophe Narben bleiben auf den ursprünglichen Verletzungsbereich beschränkt, vergrößern sich aber innerhalb von 2–6 Monaten nach der Verletzung rasch. Die endgültige Ausreifung kann hier bis zu 2 Jahre dauern. Ein Narbenkeloid überschreitet dagegen den Rand der ursprünglichen Wunde und kann mehrere Jahre weiterwachsen.
Eine geeignete Narbenpflege kann bei der Vermeidung unschöner Narben helfen. Neben Narbenmassage und Kompression hat sich hier ein Narbengel mit einer Kombination der Wirkstoffe Heparin, Extractum cepae (Zwiebelextrakt) und Allantoin bewährt, das in den Leitlinien sowohl zur Zusatztherapie hypertropher aktiver Narben als auch zur postoperativen Prophylaxe empfohlen wird. Belegt ist der positive Effekt unter anderem in einer Studie von Willital et al, in der bei frühzeitiger Anwendung des Narbengels eine effektive Reduktion von Spannung, Schmerzen, Juckreiz, Rötung und Verhärtung belegt werden konnte (Willital GH et al. J Drugs Dermatol 2013;12:38–42).
Als Neuentwicklung stellte der Dermatologe hier ein Patch für die Nacht vor (Contractubex® Intensivpatch für die Nacht), das für die Patienten auch an schwer zu erreichenden Körperstellen besonders leicht in der Anwendung ist. Zusätzlich zu der gleichmäßigen Freisetzung der Wirkstoffe hat man hier einen okklusiven Effekt, wodurch ein günstiges feuchtes Klima geschaffen und damit das Eindringen der Wirkstoffe erleichtert wird.
Literatur
Vortrag „Die optimale Narbe von der Schnittführung bis zur Narbenbehandlung“ bei der 13. Jahrestagung der Berliner Dermatologen dermapraxis Berlin“, Berlin, 18.9.2015; Veranstalter: Merz Pharmaceuticals
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Weiß, M. Postoperative Narbenpflege kann viel zur Prophylaxe beitragen. ästhet dermatol kosmetol 7, 41 (2015). https://doi.org/10.1007/s12634-015-5168-7
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