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Unter übermäßigem Haarverlust leiden Frauen und Männer gleichermaßen.

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Prof. Dr. Ulrike Blume-Peytavi präsentierte im Regaine®-Mittagsseminar „Haarverlust — Haargewinn: Therapie der androgenetischen Alopezie“, das im Rahmen der 47. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Dresden stattfand, ein Update über die Minoxidil-Therapie bei androgenetischer Alopezie.

Minoxidil, ein Kaliumkanal-Öffner, ist für den topischen Einsatz bei androgenetischer Alopezie seit 1989 als Lösung in verschiedenen Konzentrationen zugelassen. Die aktuelle S3-Leitlinie zur Behandlung der androgenetischen Alopezie listet Minoxidil als einzigen Wirkstoff zur topischen Behandlung der AGA mit hohem Wirksamkeitsnachweis (Evidenzlevel 1).

Zur Optimierung der Wirksamkeit von topischen Minoxidil-Präparationen sind aktuell Untersuchungen zur verbesserten Galenik, zum Penetrationsverhalten und zur Wirksamkeitsprüfung auch im Frontalbereich durchgeführt worden. Diese kontrollierten Untersuchungen konnten einen topisch appliziertem Minoxidilschaum für den primär follikulärer Penetrationsweg und einen erst verzögerten transkutanen Penetrationsweg nachweisen. Neue Entwicklungen sollten hierauf aufbauen, um weitere Nebenwirkungen zu reduzieren. Eine randomisierte, kontrollierte und doppelblinde Studie konnte weiterhin belegen, dass Minoxidil 5 % in seiner neuen galenischen Zubereitung als propylenglykolfreier thermolabiler Schaum als Off-label-Anwendung für die einmal tägliche Anwendung bei der Frau mit AGA wirksam ist.

Bei 114 betroffenen Frauen wurde das Wirksamkeitsprofil der zweimal täglichen Anwendung der Minoxidillösung 2 % mit der einmal täglichen Anwendung des Minoxidilschaums 5 % verglichen. „Die Studie zeigte, dass der Schaum ebenso wirksam war wie die Lösung“, berichtete Prof. Blume-Peytavi. Beide Präparate zeigten eine Verbesserung der Haardichte und Zunahme der Haardicke sowie eine gute Verträglichkeit. „Die Rate unerwünschter Nebenwirkungen wie Juckreiz und Hautschuppung unter dem Minoxidilschaum bei einmal täglicher Anwendung lag signifikant unterhalb der Rate der Minoxidillösung bei zweimal täglicher Anwendung“, so die Expertin. Blume-Peytavi betonte jedoch, dass bisher keine Zulassung für die Anwendung des Minoxidilschaums vorliegt. „Es sind jedoch zwei große multizentrische internationale Studien in der Auswertungsphase“, so die Expertin.