In einer aktuellen Übersichtsarbeit konnten gerade einmal zehn Studien dazu identifiziert werden, in denen 144 Patienten eine Narbenmassage erhalten hatten. Dabei gab es eine große Variation bei den untersuchten Regimen: Mal wurde die Massage nur kurz nach dem Fädenziehen angewendet, mal zwei Jahre lang, mal nur zehn Minuten, mal eine halbe Stunden täglich, einmalig oder über Monate hinweg. In der Regel wurde nur die wenig objektivierbare Einschätzung des Therapieerfolgs durch den Patienten abgefragt. 30 Narben entstammten operativen Eingriffen, vor allem im Gesicht, periorbital oder an den Augenlidern, alle anderen waren traumatisch oder durch Brandverletzungen bedingt.

Postoperativ am ehesten Erfolg versprechend

65 Patienten (45,7%) berichteten von einer klinisch relevanten Verbesserung auf Basis verschiedener Erhebungsinstrumente und in Bezug auf Beweglichkeit, Juckreiz, Schmerz, Stimmung, Depression oder Angst. Bei den übrigen 79 Patenten (54,9%) hatte die Massage dagegen keinen Erfolg. Günstiger war das Ergebnis für Operationsnarben. Hier berichteten 27 von 30 Betroffenen über einen Erfolg der Narbenmassage (90%). Auch wenn eine Narbenmassage immer wieder hilfreich sein kann — die Evidenz für die Wirksamkeit ist sehr schwach und es fehlt jede Standardisierung.