Die genauen Ursachen eines Lichen ruber sind nach wie vor ungeklärt. Daher konnte die chronisch entzündliche Erkrankung bisher nur symptomatisch behandelt werden. Hoffnungen, die vernarbende Alopezie bald erfolgreicher aufhalten zu können, leiten sich aus neuen Erkenntnissen zur Pathogenese ab.

Beim Lichen ruber follicularis kommt es durch einen Mangel an PPAR-γ zu einer toxischen Lipidansammlung in den Talgdrüsen und dadurch zu einer Entzündung — die Folge ist der Verlust des Haarfollikels. Ein Rezeptor, der aus der Diabetologie wohlbekannt ist, reguliert die Synthese des Faktors.

Insulin-Sensitizer verhindert Entzündung

Das orale Antidiabetikum Pioglitazon, ein sogenannter Insulin-Sensitizer, wirkt als PPAR-γ-Agonist. Durch die Stimulierung des Rezeptors kann in den Talgdrüsen eine Normalisierung des Lipidstoffwechsels erreicht und damit die Entzündung verhindert werden.

Bei 24 Patienten, die mit Pioglitazon behandelt wurden, verbesserten sich die Symptome bei 50%, bei 25% trat sogar eine Remission ein. Standardtherapie ist immer noch die topische Applikation von Glukokortikoiden.