Diese Ausgabe des Journal für Ästhetische Chirurgie befasst sich mit dem spannenden Thema der Gesäßvergrößerungen.

Soziale Medien und Prominente wie Jennifer Lopez und Kim Kardashian haben in den letzten Jahren das Gesäß zunehmend in den Fokus gerückt und so das Schönheitsideal vieler Menschen geprägt. Immer mehr Patienten und Patientinnen stellen sich mit dem Wunsch nach einem prallen, runden und straffen Gesäß in den plastisch chirurgischen Praxen oder Klinken vor. Dies spiegelt sich in einer Zunahme der Eingriffe zur Gesäßvergrößerung wider. Neben den chirurgischen Augmentationen ist ebenfalls eine gesteigerte Nachfrage nach nichtchirurgischen Möglichkeiten zur Gesäßvergrößerung zu verzeichnen.

Aber welche Methode ist nun die Beste für meine Patienten, und wie verhält es sich mit den Risiken. Dieses Heft bietet einen Überblick über viele Methoden und widmet sich wichtigen Fragen zur Technik und zu den Risiken.

Bei dem Wunsch nach einer Gesäßvergrößerung sehen wir weiterhin eine gestiegene Nachfrage

Die Gesäßvergrößerung mittels Fetttransfer, auch als Brazilian-Butt-Lift (BBL) bekannt, gilt als die ästhetisch plastische Operation mit der größten gestiegenen Nachfrage. Aufgrund einer Häufung von Todesfällen wird das BBL jedoch zu den gefährlichsten ästhetischen Eingriffen gezählt und steht gehäuft in der Kritik. In diesem Heft diskutiert Dr. Hamers die Methoden zur Risikoreduktion und wirft die Frage auf, ob durch die überarbeiteten Operationstechniken nicht vielleicht eine Risikoneubewertung notwendig ist.

Die Sicherheitsbedenken im Hinblick auf die Glutealfetttransplantationen haben in den letzten Jahren zu einem gesteigerten Interesse an der Verwendung von Gesäßimplantaten geführt, obwohl auch diese über eine überproportional hohe Komplikationsrate verfügen. Dr. Aslani stellt die Technik der kombinierten Glutealaugmentation vor, die das Lipofilling mit der Implantation von Implantaten vereint.

Dr. Gueven aus dem Team um Dr. Sixtus Allert informiert über die Techniken der Gesäßstraffungen, welche insbesondere nach bariatrischen Operationen gefragt sind. Er macht deutlich, dass nicht nur eine ästhetische Verbesserung, sondern vielmehr auch eine Linderung der körperlichen Beschwerden erzielt werden kann. Durch die Möglichkeit der Autoaugmentation besteht die Option, zusätzliches Volumen zu schaffen.

Alternativen zu den operativen Möglichkeiten bieten die Gesäßvergrößerungen mit injizierbaren Füllstoffen wie Hyaluron, Polymilchsäure oder einem Polyamidgel, welche in diesem Heft näher besprochen werden. Diese minimal-invasiven Eingriffe sind zwar schnell in der Praxis durchgeführt, weisen aber trotzdem ein gewisses Risikoprofil auf, welches nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Ich wünsche allen viel Freude beim Lesen und viele neue Erkenntnisse.

Dr. M. Dağdelen