Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Freie Verband Deutscher Zahnärzte hat eine neue Verbandsspitze gewählt, sich auf mehr Pluralität und auf eine neue Größe für die anstehenden Aufgaben mit breiter Zustimmung geeinigt. Und diese Aufgaben sind gewaltig, denn im Kern geht es um die freiheitliche Berufsausübung in den selbstständig niedergelassenen Praxen.

Die Situation des deutschen Gesundheitswesens ist bedenklich - mehr und mehr setzt sich Ideologie gegen gesunden Menschenverstand durch, Berufsgruppen werden gegeneinander ausgespielt, ambulante Praxen gegen Krankenhäuser und Investoren ins blutleere System geholt, als könnten sie heilen, was über Jahrzehnte vergeigt wurde. In den Praxen treffen uns Materialverteuerung und neue Zulassungshürden für Medizinprodukte ebenso wie erratisch eingeführte und wenig Nutzen bringende Telematikinfrastruktur sowie ein Personalmangel, der manche Praxis zum Erliegen bringt. All dies sind unsere Aufgaben, unsere Herausforderungen in den nächsten Jahren, denen wir uns als neuer Bundesvorstand mit vereinten Kräften widmen werden.

Gemeinsam aktiv werden

Die Politik, in Person von Professor Lauterbach, erschwert uns das Leben zusätzlich. Es werden weder Zulassungsprobleme gelöst noch Probleme durch Honorierungssteigerung beseitigt. Nein! Sie werden noch verstärkt durch Budgetierung und Spargesetze. Nicht zuletzt gibt es ein gesellschaftliches Problem: den eklatanten Fachkräftemangel. Wir kämpfen schon lange an der Seite des Verbandes medizinischer Fachberufe (VmF), um endlich eine leistungsgerechte Bezahlung unseres Personals möglich zu machen. Das werden wir auch weiterhin tun, denn die Themen müssen wir gemeinsam angehen. Die drei Säulen der Standespolitik müssen hier einig und geschlossen auftreten.

Die Politik ist ein Adressat unserer Aktivitäten, die Bevölkerung muss der andere sein. Denn letztendlich geht es hier um die Gesundheitsversorgung unserer Patientinnen und Patienten - diese leiden oder profitieren durch die für die Zukunft gestellten gesundheitspolitischen Weichen.

Jetzt müssen wir gemeinsam aktiv werden und zeigen, wo der Irrweg einer staatlich-dirigistischen Gesundheitsversorgung hinführt, den die Politik eingeschlagen hat. Wir müssen zeigen, was wir brauchen, damit in Deutschland die flächendeckende wohnortnahe Versorgung mit selbstständig niedergelassenen Zahnärzten erhalten bleibt.

Denn: Qualitativ hochwertige Mundgesundheitsversorgung hat nicht nur einen Preis, sondern auch einen Wert!

Ihr

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Dr. Christian Öttl

FVDZ-Bundesvorsitzender