Studie. Gerechtigkeitsempfinden galt lange als rein menschlich - aber auch Tiere reagieren frustriert bei unfairer Behandlung durch eine Person. Affen bewerfen ihre Trainerin mit der angebotenen Gurke, wenn ein Artgenosse für die gleiche Aufgabe süße Weintrauben erhält. Wölfe, Ratten und Krähen stehen ihnen in nichts nach, reagieren gleichfalls frustriert, wie Forscherinnen und Forscher beobachtet haben. Doch beruht die Frustration wirklich auf einer Abneigung gegen Ungleichbehandlung? Oder auf sozialer Enttäuschung? Oder schlicht auf enttäuschter Futter-Erwartung? Wissenschaftler am Deutschen Primatenzentrum - Leibniz Institut für Primatenforschung (DPZ) sind der Frage in einer Studie (Royal Society Open Science) mit Javaneraffen nachgegangen: Eine minderwertige Belohnung (rote Paprika statt Weintrauben) wird häufiger abgelehnt, sofern diese von einer Person ausgewählt und zugeteilt wird - und nicht durch einen Futterautomaten. Die Forscher schließen daraus, dass die Affen sich aus sozialer Enttäuschung über den Menschen verweigern - und nicht, weil sie sich im Vergleich zu einem Artgenossen benachteiligt fühlen. Auch das, menschlich halt.