Bleaching und Kompositfüllung. Weiß strahlende Zähne entsprechen dem aktuellen Schönheitsideal. Das Bleaching von Zahnschmelz ist deshalb sehr beliebt. Aber verträgt sich die ästhetische Maßnahme mit Kompositfüllungen?

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© Robert Kneschke / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)

Meistens wird für das Bleaching 35-prozentiges Wasserstoffperoxid eingesetzt. Falls aber nach dem Bleichen eines Zahnes - innerhalb der ersten sechs Monate - eine Kompositfüllung appliziert werden muss, sollte bedacht werden, dass das Bleichen der Zähne die Haftung von Kompositen vermindert. Eine Füllung sollte daher möglichst erst 28 Tage nach dem Bleaching eingesetzt werden, denn insbesondere unmittelbar nach dem Bleichen ist die Bindungskraft des Komposits gering.

Antioxidantien verbessern die Bindung

Manchmal darf eine konservierende Wiederherstellung von Zahnhartsubstanz nicht warten. Mit Hilfe von Antioxidantien kann die Bindungsstärke von Kunststoffen an dem gebleichten Zahnschmelz verbessert werden. Als Antioxidantien wurden neben grünem Tee-Extrakt, Tocopherol (Vitamin E), Natriumascorbat, Proanthocyanidine, Kiefernrindenextrakt, Aloeextrakt und Traubenkernextrakt getestet.

Zhang et al. (2020) konnten in ihrer experimentellen Untersuchung an extrahierten Zähnen bestätigen, dass die Haftung von kunststoffbasierten Füllungen an gebleichten Zähnen am geringsten ist. Sowohl zehnprozentiges Natriumascorbat als auch fünfprozentiges Proanthozyanidin können die unmittelbare Bindungskraft von Kunststoffen an gebleichten Zähnen signifikant verbessern, wobei zehnprozentiges Natriumascorbat im Vergleich zu fünfprozentigem Proanthozyanidin eine überlegene Behandlung nach dem Bleachen darstellt. Mit der Länge der Einwirkung steigt auch die Verbindungsfähigkeit des Zahnschmelzes. Die Haftfestigkeit wurde ungefähr auf ungebleichtem Zahnschmelz wiederhergestellt, wenn der gebleichte Zahnschmelz 120 Minuten lang mit zehnprozentigem Natriumascorbat behandelt wurde.

Grüntee-Extrakt ist besonders geeignet

Eine weitere Studie von Bansal et al. (2020) untersuchte neben dem Einsatz von zehnprozentigem Natriumascorbat und fünfprozentigem Panthozyanidin auch zehnprozentiges Alpha-Tocopherol und zehnprozentigen Grüntee-Extrakt. Die Ergebnisse dieser Studie konnten ebenfalls zeigen, dass die Haftfestigkeit von gebleichtem Zahnschmelz zu Kompositkunststoffen mit Hilfe von Antioxidantien erhöht werden kann. Dabei erwies sich der Grüntee-Extrakt als besonders geeignet.

Die Ergebnisse dieser Studien sind in vitro an extrahierten Zähnen gewonnen worden. Die Schlussfolgerungen sollten daher sorgfältig gezogen und weitere In-vivo-Studien durchgeführt werden, um die klinische Anwendung dieser Methode zu unterstützen.