Buchhaltungs-ABC. In der vergangenen Ausgabe wurde ganz allgemein dazu ermutigt, vorhandene Schnittstellen der genutzten Programme zu identifizieren und zu nutzen. Heute, wie dies bei der Erfassung der Personalbuchungen zur Vereinfachung beitragen kann.

Die meisten Praxen lassen die Abrechnung der Gehälter entweder durch das Steuerbüro oder bei einem Dienstleister erstellen. Dabei bedienen sich diese meist einer Buchungsmethode, die sich Bruttomethode nennt und abweicht von der im Buchhaltungsunterricht erlernten Verbuchung der Bankumsätze direkt auf die Kostenkonten.

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Netto- oder Bruttomethode?

Die Nettomethode: Kosten werden zum Zeitpunkt des Abflusses erfasst

Diese Methode ist bei der Erfassung einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung immer noch gut geeignet und auch zulässig. Die auf der Bank anfallenden Belastungen werden den entsprechenden Kostenkonten zugebucht, also den Konten für Gehälter, Krankenkasse oder Lohnsteuer. Sehr häufig ist die Erfassung in dieser Art in Praxen zu finden, die nur zum Jahresende Daten mit dem Steuerbüro austauschen.

Die Bruttomethode: ein Buchungskreislauf zwischen Verbindlichkeiten und Aufwandskonten

Um einen Buchungskreislauf mit der Bruttomethode manuell darzustellen, wird ein tiefes Verständnis für den Aufbau der Gehaltsabrechnung vorausgesetzt. Die von den Steuer- und Lohnbüros genutzte Software erstellt diesen Kreislauf während der Abrechnung automatisch. Dabei werden Verbindlichkeits- und Aufwandkonten gegeneinander verbucht. Sobald der Betrag auf der Bank belastet wird, wird die Verbindlichkeit ausgebucht. Die Kosten werden also zum Zeitpunkt ihrer Entstehung bereits ergebniswirksam, der Zeitpunkt der Bankbelastung ist nebensächlich.

Die Methode mit dem Steuerberater abstimmen

Welche Methode bei der Erstellung der Buchhaltung angewendet wird, sollte mit dem eigenen Steuerbüro individuell abgesprochen werden. Es ist unter anderem nämlich auch möglich, die Personalkosten lediglich gegen ein Lohn- und Gehaltsverrechnungskonto zu verbuchen. Das Steuerbüro ergänzt den Datensatz später in der Kanzlei mit den Buchungsdaten aus dem Lohnlauf. Damit schließt sich dann der Buchungskreislauf.

Import der Buchungen aus der Bruttomethode

Eine weitere Option stellt der Import des gesamten Buchungskreislaufs aus der Gehaltsabrechnung dar. Dabei werden die Daten durch das Lohnbüro im DATEV-Format bereitgestellt und können bei Vorliegen einer DATEV-Importschnittstelle oder einer flexiblen Schnittstelle für .csv-Formate in die selbsterstellte Buchhaltung eingelesen werden. Diese Möglichkeit ist zum Beispiel bei der Erstellung der Lohnabrechnung durch einen externen Dienstleister überlegenswert.