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Es war eine Studie, die zur rechten Zeit kam. Gerade kochten die Wogen der angeblichen „Zwei-Klassen-Medizin“ im Tauziehen um einen Koalitionsvertrag so richtig hoch, da stellte der vdek die aktuelle Forsa-Umfrage vor. Die Zahlen machten deutlich: So schlimm kann es um das deutsche Gesundheitssystem nicht bestellt sein. 30 Prozent der Befragten zeigten sich „sehr zufrieden“ mit der medizinischen Versorgung, 55 Prozent immerhin „zufrieden“. Eher unzufrieden waren zwölf Prozent und unzufrieden nur zwei Prozent. Nach Auffassung der vdek-Vorstandsvorsitzenden Ulrike Elsner geht die Debatte um die „Zwei-Klassen-Medizin“ daher an der Realität vorbei. „Von einer systematischen Schlechterbehandlung von GKV-Patienten kann deshalb nicht die Rede sein“, sagte Elsner in Berlin. Wichtige Themen für die Patienten seien die Wartezeiten und die Versorgung auf dem Land. „Hier offenbart die Studie deutliche Unterschiede zwischen der ländlichen und der städtischen Bevölkerung.“

Die meisten Teilnehmer wertschätzten zudem auch die Leistungsprinzipien der GKV wie die Familienversicherung, das Sachleistungsprinzip und auch die solidarische Beitragserhebung. Großes Vertrauen setzten die Befragten in ihre Haus- und Fachärzte. Das Fazit der vdek-Chefin: Die generelle Zufriedenheit mit der medizinischen Versorgung ist hoch. Eine neue Bundesregierung solle deshalb vor allem Wert auf die Erreichbarkeit von Ärzten und die Wartezeiten legen. Elsner sprach sich zudem für einen erleichterten Zugang zum Medizinstudium aus. „Jeder zusätzliche Studienplatz mit dem Ziel einer späteren Niederlassung wirkt nachhaltig für eine gute, flächendeckende Versorgung und verhindert Sicherstellungsprobleme in der Zukunft“, macht sie deutlich.

Der ehrenamtliche Verbandsvorsitzende Uwe Klemens zeigte sich zufrieden mit einer voraussichtlichen Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. „Eine klare Mehrheit der Befragten, 61 Prozent, meint, Beschäftigte und Arbeitgeber sollten die Kosten gleichermaßen tragen“, sagte Klemens. „Ein klares Votum gegen ein ‚Weiter so‘ bei den Zusatzbeiträgen.

Die zahnmedizinische Versorgung und die Zufriedenheit der Patienten mit ihren Zahnärzten wurde in der Forsa-Studie nicht speziell abgefragt. Ob die Ergebnisse für den Bereich Zahnmedizin somit zu übertragen sind, konnte nicht beantwortet werden.