Darin heißt es: „Christdemokraten und Freie Demokraten stehen an der Seite der Freien Berufe in Nordrhein-Westfalen. Sie sind Dienstleister im öffentlichen Interesse. In Nordrhein-Westfalen sind knapp eine Million Menschen im Bereich der Freien Berufe tätig. Gerade für den ländlichen Raum sind die Praxen, Kanzleien oder Apotheken ein unverzichtbarer Teil der Infrastruktur. Sie tragen zur Entwicklung und Sicherung unseres Gemeinwesens bei und versorgen die Bevölkerung mit notwendigen und hochwertigen Dienstleistungen. Die Freien Berufe sind ein wichtiger Bestandteil der Sozialen Marktwirtschaft.

Wir wollen die Freien Berufe in unserem Land weiter stärken. Ihre Selbstverwaltungsstrukturen und ihre Versorgungswerke haben sich bewährt und wirken stabilisierend. Einer Aufweichung dieser Strukturen treten wir daher genauso entgegen wie einer Absenkung der hohen Ausbildungsstandards. Die interdisziplinäre Forschung zu den Freien Berufen wollen wir besser koordinieren und systematisch weiterentwickeln. Wir werden auch die vielfältige Kultur- und Kreativwirtschaft in Nordrhein-Westfalen stärken. Dazu setzen wir gezielt Instrumente der Wirtschaftsförderung ein. Wir werden zudem einen fortwährenden Dialog über einen zeitgemäßen regulatorischen Rahmen sowie effiziente Verfahren im Bereich des Kartellrechts anstoßen.“

figure 1

(vordere Reihe von links) Britta Haßelmann, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), stellvertretende Bundesvorsitzende der Freien Demokraten FDP, Ralf Kapschack, MdB (SPD), Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales im Bundestag, Dr. Mathias Höschel, MdB (CDU), Vorsitzender des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises der CDU-NRW und Mitglied im Bundesfachausschuss Gesundheit und Pflege der CDU), Dr. Klaus Befelein (hintere Reihe von links) Andrej Hunko, MdB (DIE LINKE), Stellvertretender Vorsitzender VFB NRW, Thomas Preis, Michael Steinrücke, André Busshuven, Geschäftsführer VFB NRW

© links: VFB, rechts: Dr. Hendrik Felke

Diese Formulierung und Eindeutigkeit stellen — zumindest auf Länderebene — ein Novum dar. Nicht zuletzt der Arbeit und den jahrelangen Bemühungen des Verbandes Freie Berufe NRW, des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises NRW und vieler politisch aktiver Kolleginnen und Kollegen ist es zu verdanken, dass der Gedanke der Freien Berufe so prägnant im Koalitionsvertrag aufgenommen worden ist und damit das Anliegen unseres Berufsstandes erstmalig in einer Regierungserklärung unterstützt wird. Politische Lobbyarbeit wird oft infrage gestellt, Ergebnismessungen werden häufig vermisst — doch an diesem Beispiel zeigt sich, dass sich Präsenz, Finanzierung und die Ausdauer, „dicke Bretter zu bohren“ lohnen. Unsere Mittelstandspolitik hat stets die Einbindung in die gemeinsamen Wertschöpfungsketten von Freien Berufen, Handwerk und Industrie aktiv verfolgt. Die Wertschätzung der Gesellschaft für unseren zahnärztlichen Einsatz, unsere Innovationsbereitschaft und den arbeitsmarktpolitischen Stellenwert spiegelt sich in Textpassagen wider, die allerdings noch mancher Interpretation und Ergänzung bedürfen. Diesen Bekenntnissen der Politik müssen nunmehr Taten folgen, wie unter anderem Bürokratieabbau, Anpassung unserer Honoraransprüche und die Gleichberechtigung in den gesundheitspolitischen Entscheidungsgremien. Der Anfang ist gemacht. Wir bleiben dran. Im Schulterschluss mit den Freien Berufen.