Kaugummi-Schnelltest für Entzündungen an Implantaten-- Bereits mehr als eine Million künstliche Zahnwurzeln werden Schätzungen zufolge in Deutschland pro Jahr implantiert. Doch bei bis zu 15 Prozent der Patienten kommt es nach einigen Jahren zu einer Mukositis oder sogar zu einer Periimplantitis. Schlimmstenfalls werden dabei das weiche Gewebe und der Knochen rund um das Implantat zerstört.

Mithilfe eines aMMP-8-Biomarker-Schnelltests kann frühzeitig eine solche Entzündung feststellt werden: Das Enzym aMMP-8 wird früh während der parodontalen Entzündung vom körpereigenen Immunsystem aktiviert. Durch den Nachweis hoher aMMP-8-Werte kann parodontaler Gewebeabbau erkannt werden, noch bevor klinische Zeichen sichtbar werden.

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Der Kaugummi hat normalerweise einen neutralen Geschmack.

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Diesen Nachweis erbringt nun auch ein neu entwickelter Kaugummi. Dieser könnte das Labor ersetzen und Kosten einsparen helfen, indem Patienten überall und jederzeit selbst den Test durchführen können, wie eine entsprechende Studie im Magazin Nature Communications vorschlägt. Entwickelt von Wissenschaftlern der Universität Würzburg fungiert die Substanz Denatonium, die bitterste bekannte Substanz, im Kaugummi als Sensor. Der Bitterstoff ist darin fest an ein Peptid gebunden, der Kaugummi hätte also normalerweise einen neutralen Geschmack. Auch der Speichel eines gesunden Menschen kann den Bitterstoff nicht vom Träger lösen. Dies ändert sich, wenn der Speichel das Enzym MMP-8 enthält.

„EIN NEUER KAUGUMMI ERSETZT DEN BIOMARKER-SCHNELLTEST AUS DEM LABOR.“