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Die Studie von Hanning et al. (2013) evaluierte den Effekt der Speiseöl- und CHX-Mundspüllösungen auf die initiale, bakterielle Kolonisation des Zahnschmelzes, indem Schmelzproben auf Splinten befestigt über Nacht getragen werden und nach regelmäßiger Anwendung von Mundspüllösungen auf die bakterielle Belastung untersucht wurden. Speiseöle dabei zeigten keinen signifikanten Einfluss auf die initiale Kolonisation und die Menge der Bakterien auf intraoralen Schmelzoberfächen über acht Stunden.

Neben Speiseölen sind auch essenzielle Öle Gegenstand klinischer Studien. Essenzielle Öle und Delmopinol-Mundspüllösungen sollen dabei effektiv der dentalen Karies und Gingivitis vorbeugen. Deren antimikrobielle Aktivität gegen Streptococcus mutans, Lactobacilli und aerobe sowie anaerobe unspezifische dentale Plaque wurde mit Hilfe von minimalen Hemmkonzentrationen auf Agardiffusionplatten untersucht. Aufgrund der Ergebnisse resümierten die Autoren Luls et al. (2016), dass essenzielle Öle und Delmopinol-Mundspüllösungen zur Mundhygiene beitragen können, das tägliche Zähneputzen und die interdentale Reinigung jedoch nicht ersetzen.

Als weiteres Öl wurde in einer Studie von Eshwar et al. 2016 das Gurkenkrautsamenöl zur Behandlung von Plaque und Gingivitis mit einer 0,2-prozentigen CHX-Mundspüllösung über 90 Tage untersucht. Die beiden Mundspüllösungen unterschieden sich im Hinblick auf die Plaque- und Gingivitisbekämpfung nicht signifikant, reduzierten jedoch den Plaque und die Gingivitis im Vergleich zu den Ausgangswerten. Die Autoren schlussfolgerten, dass Gurkenkrautsamenöl und Chlorhexidin 0,2-prozentige Mundspüllösungen in ähnlicher Weise Plaque und Gingivitis bekämpfen können.

Als Substanz zur Behandlung einer Medikamenten-induzierten Mundtrockenheit hingegen zeigte die Mischung von Olivenöl, Betaine und Xylitol Wirksamkeit. Die Autoren Ship et al. (2007) geben daher die Empfehlung, bei einer Polypharmaka-induzierten Xerostomie, die Mundschleimhaut mit einer Mischung von Olivenöl, Betaine und Xylitol ein Mal täglich zu behandeln.

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Prof. Dr. Dr. Felix P. Koch