Patienten haben niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten ein gutes Zeugnis ausgestellt. Nachholbedarf gibt es in den Praxen allerdings bei der Vertraulichkeit am Empfang. Zu diesem Ergebnis kommt die Forschungsgruppe Wahlen, die im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) etwa 6100 Versicherte befragt hat. Demnach bewerten mehr als 90 Prozent der Befragten das Vertrauensverhältnis zu ihrem Arzt als „gut“ bis „sehr gut“. Weitere Spitzenwerte verzeichnete die Ärzteschaft in Sachen Freundlichkeit (96 Prozent), Fachkompetenz (93 Prozent) und Verständlichkeit der Erklärung (92 Prozent). Das politisch viel diskutierte Thema der Wartezeiten auf einen Arzttermin ist nur für eine geringe Zahl der Befragten ein Problem. Lediglich einer von zehn Befragten bewertete die Wartezeit als zu lang. Eine Schwachstelle deckte die Erhebung bei der Frage nach der Vertraulichkeit am Empfang in der Praxis auf. Von den befragten Versicherten schätzten 45 Prozent die Diskretion am Empfang als „weniger gut“ oder „überhaupt nicht gut“ ein. Mit Blick auf die Ergebnisse erklärte die stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Regina Feldmann: „Wir sollten uns deshalb alle stärker ins Bewusstsein rücken, dass Sensibilität im Umgang mit den Daten unserer Patienten eine wichtige Größe ist, auf die wir besonders achten müssen.“

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