Der Vizepräsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer, Dr. Rüdiger Schott, hat sich bei Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen beschwert. Stein des Anstoßes ist die aus seiner Sicht realitätsferne Werbekampagne der Bundeswehr. „Mit Verwunderung habe ich die Plakatwerbung des Sanitätsdienstes zur Kenntnis genommen“, schrieb Schott an von der Leyen. Durch die Werbekampagne werde „gerade jener Personenkreis, der die Bundeswehr in seiner Freizeit engagiert unterstützt, als Profiteur dargestellt, obwohl damit oft erhebliche finanzielle Nachteile verbunden sind“, kritisierte Schott, der selbst Oberstarzt der Reserve ist und in den vergangenen Jahren regelmäßig an Reserveübungen teilgenommen hat.

Das Plakatmotiv mit dem Slogan „Hier kämpfst Du für Deine Patienten. Nicht für den Profit“ zeigt eine Unteroffizierin des Sanitätsdienstes bei der Untersuchung eines Soldaten. In seinem Schreiben wies der BLZK-Vizepräsident, der auch standespolitisch für den Freien Verband Deutscher Zahnärzte im Einsatz ist, außerdem auf die dünne Personaldecke der Bundeswehr im Bereich der approbierten Heilberufe hin. Eine permanente Unterstützung durch Reservedienstleistende sei deshalb unumgänglich. Das macht Schott auch in einem Artikel deutlich, der im Bayerischen Zahnärzteblatt erschienen ist (siehe unten).

Die Ministerin antwortete besänftigend: Der Slogan sei nur als eines von zehn Sprüche-Motiven zu verstehen, die plakativ das sinnstiftende Element des Arbeitgebers Bundeswehr herausarbeiteten, heißt es in dem Antwortschreiben. Aber von der Leyen betonte: „Reserveoffiziere leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag, um den Auftrag der Streitkräfte zu erfüllen. Dieses Engagement findet innerhalb und außerhalb der Bundeswehr größte Anerkennung.“