Der Krankenkasse DAK-Gesundheit droht neuer Ärger: Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ soll die Kasse ihren Versicherten eine Prämie für den Verbleib in der DAK-Gesundheit gezahlt haben. Damit könnte die Kasse gegen die Wettbewerbsgrundsätze verstoßen haben. Nach Spiegel-Informationen wurde den Versicherten eine Prämie versprochen, wenn sie ihre Kündigung der Mitgliedschaft zurücknehmen oder die Teilnahme an einer Marktforschung signalisieren. Diese Praktiken hatten mehrere Kassen gegenüber dem Bundesversicherungsamt angezeigt. Gegenüber der „Ärzte Zeitung“ räumte ein Sprecher der DAK-Gesundheit ein, dass „in wenigen Einzelfällen“ wechselwillige Mitglieder vom Verbleib überzeugt werden sollten. In zwei Fällen zahlten Kundenbetreuer den Versicherten „ohne Rechtsgrund“ einen Bonus von 85 Euro. In vier weiteren Fällen sei eine Prämie für den Verbleib in Aussicht gestellt worden, die aber nach Angaben des Sprechers nicht ausgezahlt wurde.

Für die DAK-Gesundheit läuft es derzeit nicht rund: In den vergangenen Monaten hatten mehrere Medien von einem rasanten Mitgliederverlust bei Deutschlands drittgrößter gesetzlicher Krankenkasse berichtet. Seit Jahresbeginn erhebt die Kasse mit 1,5 Prozentpunkten den zweithöchsten Zusatzbeitrag. Dadurch habe die DAK-Gesundheit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zufolge mehr als 180.000 ihrer insgesamt sechs Millionen Mitglieder verloren. Mitte des Jahres wurde bekannt, dass die Kasse bundesweit 1600 von insgesamt 10.000 Vollzeitstellen abbaut.