Norddeutschlands größte Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge hat jetzt eine eigene Zahnstation. Im einstigen NATO-Camp in Oerbke bei Bad Fallingbostel, in dem mehrere tausend Menschen nach ihrer Flucht ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben, haben engagierte Zahnärzte mit Hilfe der Bundeswehr und des Landes Niedersachsen das ehemalige „Dental Centre“ der britischen Streitkräfte umgebaut, neu eingerichtet und wieder in Betrieb genommen. Die Idee dazu hatte der Fallingbosteler Zahnarzt Dr. Julius Beischer, der sich daran erinnerte, dass die britische Armee einst ihr eigenes „Medical Centre“ betrieben hatte. Es war ein organisatorischer und bürokratischer Kraftakt, doch entstanden ist nun eine vollwertige, moderne Zahnarztpraxis. In den beiden Behandlungsräumen versorgen inzwischen sowohl zivile als auch Zahnärzte der Bundeswehr gemeinsam die Patienten. Die Einrichtung der Zahnstation, des Röntgen- und Sterilisationsbereichs wurde von der Zahnärzteschaft, dem Hilfswerk Deutscher Zahnärzte und einer niedersächsischen Dentalfirma gespendet.

Die zahnärztliche Versorgung vor Ort im Camp hat nicht nur Vorteile für die Patienten, sondern auch für die umliegenden Zahnarztpraxen im Heidekreis: Bisher wurden die Patienten per Taxi zu nächstgelegenen Praxen gefahren, wenn eine Schmerzbehandlung notwendig war. Nicht nur diese Kosten werden künftig gespart, sondern auch die Zahnarztpraxen rundum entlastet.

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Hand in Hand: Zahnärzte, Bundeswehr und Sponsoren (nicht nur) bei der Eröffnung der Zahnstation im ehemaligen britischen Camp.

© (2) Jung

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Engagiert beim Aufbau der Zahnstation und bei der Behandlung: Zahnarzt Frank Jagade mit seiner Helferin.

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