Zusammenfassung
Die Ausbreitung bakterieller Infektionen stellt für den Organismus eine ernst zu nehmende Bedrohung dar, jedoch sind die Abwehrmöglichkeiten gesunder Patienten nicht zu unterschätzen. In der Zahnheilkunde gehört die pathologische Wirkung von Bakterien auf Hart-, Parodontal- und Weichgewebe zum Alltag in der Praxis. Allerdings können viele Infektionen durch lokale Maßnahmen gut therapiert werden. Auch bei größeren Infektionen sind lokale Maßnahmen wie die Trepanation von Zähnen, das Débridement erkrankten Gewebes, Spülungen, Inzisionen und Drainagen entscheidend für den Therapieerfolg. Antibiotika stellen somit einen wichtigen Teil einer fundierten Gesamttherapie dar. Die Indikation einer Antibiotikagabe sollte besonders vor dem Hintergrund einer bedrohlichen Resistenzsituation sorgsam erwogen werden. Insbesondere müssen unerwünschte Arzneimittelwirkungen (Durchfall, Allergie etc.) in die Therapieentscheidung einbezogen werden. Zur Differenzialindikation zwischen oraler oder i.v.-Gabe existieren keine eindeutigen Kriterien. Für eine i.v.-Antibiotika-Gabe und die zumeist damit verbundene Hospitalisierung des Patienten sind das klinische Ausmaß der Infektion und die zum Untersuchungszeitpunkt vorhandenen körperlichen und geistigen Einschränkungen des Patienten entscheidend.
Literatur
Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden: larisa.maleskou@springer.com
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Dr. Santander Martínez studierte von 2004 bis 2009 Zahnmedizin an der Universität de La Frontera, Temuco, Chile. Nach zahnärztlicher Tätigkeit im öffentlichen Gesundheitswesen am Centro de Salud Familiar in Villarrica, Chile, bis 2010 wechselte sie als Forschungsstipendiatin an die Georg-August-Universität Göttingen. Im Jahr 2013 erlangte sie die deutsche Approbation und wurde im selben Jahr zum Dr. med. dent. promoviert. Die Anerkennung zur Fachzahnärztin für Oralchirurgie erfolgte 2015. Seit 2016 ist sie als Weiterbildungsassistentin für Kieferorthopädie an der Universitätsmedizin Göttingen tätig.
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt. P. Santander Martínez, N. Moser und M. Tröltzsch geben an, dass kein Interessekonflikt besteht. Der Beitrag enthält keine Studien an Menschen oder Tieren.
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Martínez, P.M.S., Moser, N. & Tröltzsch, M. Antibiotikatherapie in der zahnärztlichen Praxis. DFZ 60, 56–62 (2016). https://doi.org/10.1007/s12614-016-6266-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s12614-016-6266-2