Immer mehr Frauen entscheiden sich für den Arztberuf. Wie eine aktuelle Untersuchung des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (Zi) zeigt, stieg die Zahl der Vertragsärztinnen zwischen 2005 und 2014 von 37 Prozent auf 43,2 Prozent. In Krankenhäusern lag der Anteil der Frauen sogar bei 46 Prozent. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahrzehnt. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass sich der Trend zur Feminisierung in der Medizin künftig fortsetzen wird. Denn auch unter den Medizinstudierenden stieg der Frauenanteil in den vergangenen Jahren. Während 2004 noch etwa 53,6 Prozent aller Absolventen weiblich waren, lag der Anteil 2013 bereits bei 62,6 Prozent. Der Zi-Untersuchung zufolge behandeln Frauen anders als ihre männlichen Kollegen. Tendenziell würden sich Ärztinnen mehr Zeit für die Behandlung nehmen, hätten aber insgesamt kürzere Arbeitszeiten.

Der Blick in die Zahnmedizin zeigt deutliche Parallelen zur Ärzteschaft. Ob in der Zahnarztpraxis oder an der Hochschule, in allen Bereichen verzeichnen die Frauen ein Plus. Nach Angaben der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) stieg der Anteil der Zahnärztinnen an allen zahnärztlich tätigen Personen zwischen 2000 und 2014 um 7,2 Prozentpunkte auf 43,5 Prozent. Für die nächsten Jahre prognostiziert das Institut für Zahnärzte (IDZ) bei der Anzahl behandelnd tätiger Zahnärzte sogar eine Umkehr in den Geschlechterverhältnissen. Das IDZ geht davon aus, dass von den im Jahr 2030 voraussichtlich insgesamt 70.400 behandelt tätigen Zahnärzten etwa 60 Prozent weiblich sein werden. Im Jahr 2014 lag der Anteil noch bei 46 Prozent. Auch die Zahlen an den Universitäten decken sich mit dem Trend aus der Ärzteschaft. Laut BZÄK-Statistik stieg der Anteil der Frauen unter den Zahnmedizinabsolventen seit dem Jahrtausendwechsel um etwa 16 Prozentpunkte auf 65,2 Prozent an.

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