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© Axentis/Lopata

Für mehr sektorenübergreifende integrierte medizinische Behandlungen hat sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) während der 11. Berliner Gespräche zum Gesundheitsrecht Mitte März ausgesprochen. „Wir müssen davon wegkommen, dass Ärzte einzelne Fälle individuell behandeln und sich anschließend abwenden“, sagte Gröhe. „Es muss immer die Gesamtsituation des Menschen gesehen werden.“ Deshalb sei es dringend nötig, dass die Grenzen zwischen den Sektoren kleiner und stattdessen mehr Brücken gebaut würden. „Wir müssen selektivvertraglich neue Dinge ausprobieren“, forderte der Minister.

Gröhe zog bei der Tagung mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Praxis Bilanz über die jüngsten Gesetzgebungsverfahren. Mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz, dem Krankenhausstrukturgesetz und dem E-Health-Gesetz wurden im vergangenen Jahr drei Gesetze verabschiedet. Weiterhin im Parlament beraten wird der Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen. Wann es hier zu einer Entscheidung kommt, konnte Gröhe nicht sagen. Er betonte aber: „Dass sich das Parlament für die Beratung noch Zeit nimmt, zeigt, dass Sorgen und Kritik ernst genommen werden.“

Bedenken kamen auch aus dem Publikum. Vor allem wurde die Kritik laut, dass das Antikorruptionsgesetz schon vor Inkrafttreten Kooperationen zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern kaputt gemacht habe. Doch dem entgegnete Gröhe: „Kooperationen zum Wohl der Patienten sind etwas, was wir wollen.“ Bekämpft werden sollen hingegen gekaufte Therapieentscheidungen.

Eine ausführliche Berichterstattung über die 11. Berliner Gespräche zum Gesundheitsrecht ist in der Mai-Ausgabe des DFZ zu lesen.

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© Jürgen Tomicek, Werl