Zum neuen Jahr sind Rückblicke sehr beliebt. Besonders hoch im Kurs stehen Statistiken und Zahlen aller Art, um Vergleiche mit den Vorjahren zu ziehen oder immer neue Rekorde seit Beginn welcher Aufzeichnungen auch immer zu ziehen. Dem wollen wir hier in Bezug auf die Mundgesundheit in nichts nachstehen: Im zurückliegenden Jahr haben die Deutschen durchschnittlich 1633 Zigaretten geraucht und 21,1 Liter Wein getrunken, wie das statistische Bundesamt ermittelte. Die Bundeszahnärztekammer stellte dagegen: Eben dieser Durchschnittsraucher und -trinker hat im selben Zeitraum 5,2 Tuben Zahnpasta und 2,9 (!) Zahnbürsten verbraucht – vermutlich, um eben jene unangenehmen Rückstände von Tabak und Alkohol wieder von den Beißerchen zu schrubben. Also gut, ein knappes Pfund Zahnpasta pro Jahr für jeden, aber nur drei Zahnbürsten für 365 Tage. Im Durchschnitt! Nach einem kurzen Schütteln fragt man sich schon, ob die Zivilisation tatsächlich sehr weit vorgedrungen ist. Aber vielleicht sind die weintrinkenden Zahnbürstenverschmäher auch ganz weit vorn? Immerhin waren ja Weinspülungen im Altertum zur Zahnpflege durchaus verbreitet, und die Alten Römer benutzten Asche zum Zähneputzen. Alles kommt wieder, heißt es in der Mode so schön. Möglicherweise sind einige Deutsche da echte Retro-Pioniere. Übrigens: In der Antike wurde auch Urin zum Zähneputzen genutzt – dafür braucht es ebenfalls Null-Komma-Null Zahnbürste.

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