Der erste Platz des Wrigley-Prophylaxe-Preises ist in diesem Jahr an ein Münchener Studienteam gegangen, das sich mit den verheerenden Auswirkungen der Szenedroge Crystal Meth auf die Zahngesundheit beschäftigt hat. Die Vergleichsstudie des Autorenteams um Dr. Dr. Niklas Rommel an 200 Patienten mit und ohne Drogenkonsum liefert erstmals umfangreiche Daten zum Zahnschädigungspotenzial von Crystal Meth: Die abhängigen Patienten hatten signifikant häufiger Karies, Gingivitis, Parodontitis und Zahnhartsubstanzverluste, eine schlechtere Mundhygiene, eine reduzierte Speichelfließrate und -pufferkapazität. Hauptursache dafür ist wahrscheinlich der sympathomimetische Effekt der Substanz mit resultierender Mundtrockenheit und Zähneknirschen, fand das Forscherteam heraus. Brennpunkt sind vor allem die Grenzregionen zu Tschechien, da die dortige liberale Drogengesetzgebung seit 2010 zu einem massiven Anstieg des Konsums auch bei deutschen Jugendlichen geführt hat.

Den zweiten Platz belegt eine Untersuchung aus Dresden zum erosionsprotektiven Potenzial von Pflanzenextrakten. Den Sonderpreis teilen sich ein Prophylaxeprojekt für Grundschulkinder in Wuppertal und eine Kooperationsinitiative zwischen Zahn- sowie Kinder- und Jugendärzten in Mönchengladbach.

Der Wrigley-Prophylaxe-Preis zeichnet seit 22 Jahren herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Kariesprophylaxe aus und ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert. Er fördert erfolgreiche Präventionsinitiativen, rückt aber auch Probleme mit dringendem Handlungsbedarf in den Fokus der Öffentlichkeit.