Praxisabgeber und potenzielle Übernehmer möglichst reibungsfrei zusammenzubringen, das ist das Ziel des neuen Praxispools des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ). Seit Anfang Oktober steht das Angebot allen FVDZ-Mitgliedern offen — exklusiv und kostenfrei.

Auf dem Markt der Praxisabgabe tummeln sich in Deutschland viele Mitspieler. Banken, Versicherungen, Beratungsunternehmen, Dentaldepots — sie alle haben die vielfältigen (finanziellen) Möglichkeiten rund um die Praxisabgabe einerseits und die Praxisübernahme andererseits erkannt. Das neue Angebot des FVDZ steht dem gegenüber: Es will ausschließlich den Zahnärzten einen Mehrwert bieten, ohne gleichzeitig etwas verkaufen zu wollen. Der Praxispool ist ein Angebot, das frei ist von monetären Interessen. Es geht darum, den Kollegen den Weg zur Praxisübergabe zu erleichtern - in die eine wie in die andere Richtung.

Der Praxispool funktioniert denkbar einfach: Im mitgliedergeschützten Bereich auf der FVDZ-Homepage finden Interessenten an der Abgabe ihrer Praxis oder eben zur Übernahme einen detaillierten Fragebogen. Darin wird abgefragt, was oder wen jemand sucht und was er zu bieten hat. Unter anderem werden Angaben erfasst wie die Art der Praxis, in welcher Region sie sich befindet oder gesucht wird, welche Ausstattung sie hat oder auch wie der Patientenstamm aussieht. Das Besondere beim FVDZ: Ein Moderator wertet die Bögen sorgfältig aus und bringt danach mögliche Abgeber und Übernehmer zusammen — ein bisschen so wie bei einem Dating-Portal, nur dass keine Maschine die Gemeinsamkeiten ermittelt, sondern ein Moderator aus Fleisch und Blut die Fragebögen auswertet.

Für Praxisabgeber bedeutet dies eine Erleichterung bei der Vorauswahl übernahmewilliger Zahnärzte. Denn dann sind die Voraussetzungen und Konditionen klar, unter denen eine Praxis abgegeben werden soll. Diejenigen, die eine Praxis suchen, können aber ebenfalls ganz gezielt nach ihrer Wunschpraxis suchen — ohne Frust, dass auch die zehnte Praxis, die sie sich anschauen, gar nicht der eigenen Vorstellung entspricht.

„In gute Hände“ wollen die meisten Abgeber ihre Praxis legen, sich aber auch nicht „unter Wert verkaufen“. Das ist die Erfahrung, die der FVDZ im vergangenen Jahr bei vielen Veranstaltungen zum Thema Praxisabgabe/Praxisübernahme gemacht hat. Andererseits suchen viele übernahmewillige junge Zahnärzte und Zahnärztinnen manchmal jahrelang nach der einen verborgenen Perle, die ihren Ansprüchen genügt. Diesen Prozess möchte der FVDZ abkürzen und damit auch den Willen zur Niederlassung weiter stärken. Mit dem Praxispool will der Freie Verband die Kollegen auf der Suche nach einem Nachfolger oder auf dem Weg in die Selbstständigkeit noch umfassender unterstützen.