Das Soziale und das Ökologische stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Heftes der Sozialen Passagen. Fragt Soziale Arbeit seit ihren Anfängen zuerst nach dem Sozialen, so ist sie im Kontext der gegenwärtigen klimatischen Krisen aufgefordert, ihren Blick auch auf das Ökologische zu erweitern. Mehr noch: Träger sozialpädagogischer und sozialarbeiterischer Angebote, Leitungs- und Fachkräfte wie Nutzer und Adressatinnen sehen sich inzwischen alltäglich und in vielerlei Hinsicht mit dem Zusammenhang von Sozialem und Ökologischem konfrontiert.

Das Soziale lässt sich als institutioneller und soziokultureller Zusammenhang beschreiben, der das historisch-spezifische Zusammenleben von Menschen in Gegenwartsgesellschaften ausmacht, das politisch gestaltet wird und seinen Ausdruck in unterschiedlichen wohlfahrtsstaatlichen Arrangements findet. In Kontexten Sozialer Arbeit rückt dabei insbesondere die spezifische Praxis in den Blick, mit der soziale Phänomene wie Armut, Ausgrenzung, Entfremdung oder Vulnerabilität systematisch und primär nichtmarktförmig bearbeitet werden, um gesellschaftliche Kohäsion zu befördern und zu gewährleisten. Anders als das Soziale verweist das Ökologische auf die Beziehungen zwischen den Lebewesen und zu ihrer Umgebung. Hier geht es um die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt, Menschen und Tieren, Tieren und ihrer Umwelt. Wie das Soziale wird auch das Ökologische politisch gestaltet und ist so Thema einer interessensbezogenen Willensbildung und damit verbundener Entscheidungen.

Der Zusammenhang zwischen Sozialem und Ökologischem wird in der aktuellen Debatte ganz unterschiedlich konzipiert: Das Ökologische kann als Voraussetzung des Sozialen verstanden werden (menschliche Lebensbedingungen), aber auch selbst als gesellschaftlich geprägter Zusammenhang (gesellschaftliche Naturverhältnisse).

Angesichts der menschengemachten klimatischen Veränderungen, die sich in Temperatur, Niederschlag oder Meeresströmungen im 21. Jahrhundert verstärkt zeigen, ist auch Soziale Arbeit mit den grundlegenden Veränderungen lokaler und überregionaler Lebensbedingungen – wie etwa Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen – konfrontiert. Diese stellen sich sozialpädagogisch und sozialarbeiterisch als Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen dar: (a) Auf der Ebene der Nutzer:innen geht es u. a. um prekäre Lebens- und Wohnbedingungen oder körperlich belastende Arbeitsplätze; (b) auf der Ebene der Fachkräfte stellen sich z. B. Aufgaben mit Blick auf den Umgang mit Krisenerfahrungen und Krisendiagnosen, mit denen sich jugendliche und andere Adressat:innen auseinandersetzen müssen; (c) auf der Ebene der Anbieter- und Trägerorganisationen werden u. a. Anforderungen nachhaltiger Bildung und Erziehung thematisch; und (d) auf der Ebene der Fachverbände und der Fachpolitik insgesamt bestehen Fragen, wie diejenigen nach den erwartbaren Umverteilungsdebatten, die sich aus den erhöhten Krisenbewältigungskosten in Konkurrenz zu den Sozialstaats- oder öffentlichen Infrastrukturkosten ergeben werden.

Für Profession und Disziplin steht damit die Auseinandersetzung mit den folgenden Fragen an: Welche gesellschaftlichen Veränderungen finden statt und wie können Profession und Disziplin darauf pädagogisch-praktisch und forscherisch-theoriebildend reagieren? Welche Bedeutung haben klimatische Verschärfungen für Bildungs‑, Betreuungs- und Erziehungsverhältnisse? Inwiefern verweisen die Auseinandersetzungen angesichts sozial-ökologischer Herausforderungen auf das Generationenverhältnis? Welche Formen pädagogischer Praxis erweisen sich im veränderten Kontext menschengemachter klimatischer Veränderungen als angemessen und adäquat?

Die klimatisch bedingten Krisen lassen sich nicht alleine im nationalstaatlichen Kontext regulieren, sondern verweisen auf internationale und globale Abhängigkeiten. Die historisch entstandenen asymmetrischen Machtverhältnisse und Ausbeutungsbeziehungen schreiben sich dabei in die internationalen und globalen Ungleichheitsverhältnisse ein – und prägen damit auch die gesellschaftlichen Zusammenhänge –, wie die Frage nach einer „postkolonialen Klimapolitik“ exemplarisch verdeutlichen kann. Vieles deutet darauf hin, dass sich diese Ungleichheiten durch klimatisch-ökologische Verschärfungen nochmals verstärken, was wiederum gerade potenzielle Nutzer:innen sozialpädagogischer und sozialarbeiterischer Angebote treffen kann. Obwohl der sozial-ökologische Zusammenhang in der öffentlichen Wahrnehmung inzwischen eine selbstverständliche Größe geworden ist, wie die Präsenz des Themas in Bevölkerungsumfragen verdeutlichen kann, steht die sozialpädagogische und sozialarbeiterische Thematisierung noch am Anfang. Dafür soll der Titel des aktuellen „Blickpunkts“ der Sozialen Passagen symbolisch stehen: „Sozial#Ökologie“. Im vorliegenden „Blickpunkt“ wird also ein Verhältnis in den Blick genommen, das noch genauer bestimmt werden muss, deshalb die symbolische Markierung der Leerstelle mit dem Rautezeichen. Dieses weist ja ganz unterschiedliche Bedeutungen aus und hat zugleich als Hashtag einen Markierungscharakter für Nachrichten. Trotz des noch nicht ausreichend bestimmten Verhältnisses von Sozialem und Ökologischem ist dessen Relevanz unzweifelhaft gegeben: Das Ökologische wird in Zukunft in vielfacher und selbstverständlicher Weise unter anderem mit den oben genannten Fragen für sozialpädagogische Theorie, Forschung und professionelle Praxis bedeutsam werden. Inwiefern dabei an Fragen der imperialen Lebensweisen, der Postwachstumsgesellschaft, der Bildung für nachhaltige Entwicklung oder der globalen sozialen Ungleichheit angeschlossen werden kann, verweist auf die zu bearbeitenden Aspekte in Bezug auf das Verhältnis der Sozial#Ökologie.

1 Zu den Beiträgen im „Blickpunkt“

Rainer Treptow (Tübingen) eröffnet den „Blickpunkt“ mit einer Auseinandersetzung über Großschadensereignisse und Katastrophen und deren Bedeutung für Bildung und Soziale Arbeit. Welche Zuständigkeiten lassen sich für unterschiedliche Felder der Bildung und der Sozialen Arbeit ausmachen? Spielen sie im Gefüge der „Sicherheitsarchitektur“ und der Steuerungslogiken von Innen- und Außenpolitik eine Rolle, und wenn ja, welche Erwartungen werden an sie gerichtet? Einblicke in die bundesdeutsche und internationale Forschung eröffnen hierbei die notwendigen Perspektiven für die erziehungswissenschaftliche und sozialpädagogische Auseinandersetzung um eine Katastrophenpädagogik und den Umgang mit der Störanfälligkeit psychosozialer Dienste unter Extrembelastungen. Historisch beziehen sich die Überlegungen von Treptow auf den jüngsten Kontext der Vielfachkrisen von Kriegen und sozialökologischen Gefährdungen. Kerstin Jergus (Hamburg) und Melanie Schmidt (Halle) fragen in ihrem Beitrag „We are skipping our lessons to teach you one“ danach, wie innerhalb der jungen Klimaprotestbewegungen ökologische Anliegen des Klimaschutzes und der nachhaltigen Zukunftsgestaltung in pädagogischer wie politischer Form bearbeitet werden. Ausgehend von der Beobachtung, dass klimaaktivistische Gruppierungen als Teil ihrer Protestpraxis eigene Bildungsräume herstellen, wird der Stellenwert einer bewegungsbezogenen Bildungsperspektive aus erziehungswissenschaftlicher Sicht untersucht. Am Beispiel der Veranstaltungsreihe Public Climate School illustrieren Jergus und Schmidt pädagogische Motive und Argumentationen. Kindheitstheoretisch setzt sich Oktay Bilgi (Köln) mit den sozialen, kulturellen, ethischen und ökologischen Herausforderungen auseinander, die die klimatisch bedingten Krisen für das Aufwachsen von Kindern mit sich bringen. In seinem Beitrag „Kulturen der Lebendigkeit in Kitas. Ethische und ökologische Aspekte des Lernens in Multispezies-Beziehungen“ bezieht sich Bilgi theoretisch auf die internationale Diskussion um Posthumanismus bzw. Neomaterialismus und eine Critical Phenomenology sowie empirisch auf ethnografische Befunde, welche Wahrnehmungen, welches Wissen und welche ethischen Relationen sich durch vielfältige Mensch-Tier-Beziehungen im Kontext von Kindertagesstätten herausbilden. Im Mittelpunkt des Beitrags von Susanne Elsen (Bozen) steht die Frage, ob und wie soziale und solidarische Ökonomien (SSEs) einen Beitrag zur ökosozialen Transformation leisten und leisten können. Dazu werden Ansätze des diversen Wirtschaftens in den Blick gerückt, die gleichzeitig positive soziale wie ökologische Effekte erzielen sollen. Weiter wendet Elsen den Blick auf Varianten der kulturell eingebetteten solidarischen Ökonomien und der solidarökonomischen Selbsthilfe von Migrant*innen. Diese Praxis sei als postkoloniale und postkapitalistische Alternative zu den Entwicklungen westlicher Prägung als potenzielles Element eines ökosozialen Gesellschaftsmodells zu erkennen und zu schützen. Die Wohnraumberatung ist ein bislang in Deutschland öffentlich kaum wahrgenommenes und wissenschaftlich gering untersuchtes Tätigkeitsfeld. Alexandra Retkowski, Bettina Glunde und Melanie Hilbig (Cottbus) heben die Bedeutung der Wohnraumberatung im Kontext sozialökologischer Transformationsprozesse hervor und diskutieren die Professionalisierungsoptionen des Beratungsangebots für ältere Menschen. Am Beispiel des Brandenburger Teils der Lausitz werden Fragen der präventiven Gesundheitsvorsorge mit den regional und besonders im ländlichen Raum gegebenen Krisenphänomenen des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels im Sozial- und Gesundheitssektor sowie den ökologischen Dimensionen im Wohn- und Bausektor in Verbindung gebracht.

Ergänzt wird der „Blickpunkt“ Sozial#Ökologie durch einen Beitrag in der Kategorie „Nachgefragt/Wiederentdeckt“: Helge Kminek (Klagenfurt) fragt nach dem Beitrag der kritischen Bildungstheorie Peter Eulers im Anthropozän. Dafür widmet er sich der Habilitationsschrift von Peter Euler „Technologie und Urteilskraft. Zur Neufassung des Bildungsbegriffs“ aus dem Jahr 1999. Euler zielt dort auf eine Aufklärung des „theoretisch unbewältigte[n] neuere[n] Verhältnis[ses] von Bildung und Technik, das zum zivilisatorischen Grunddilemma avanciert“ (Euler, 1999, S. 34). 25 Jahre nach Veröffentlichung von Eulers Überlegungen lässt sich fragen, so Kminek, welche Bedeutung dem damaligen Reflexionsangebot im Kontext der aktuellen sozial-ökologischen Transformationsanforderungen zukommt. Die rasanten technologischen Entwicklungen und die grundlegenden Veränderungen im Mensch-Umwelt-Verhältnis könnten die These nahelegen, dass Eulers Beitrag nur noch von historischem Interesse ist. Doch Kminek bietet eine andere Deutungsmöglichkeit an, indem er darauf verweist, dass Eulers Überlegungen zur Aktualisierung des Bildungsbegriffs angesichts des Übergangs in einen qualitativ neuen Abschnitt der Technikentwicklung entstanden sind. Liest man sie so, sind sie von verblüffender Aktualität, weil sie ein Reflexionsangebot machen, das es ermöglicht, Strukturen zu erkennen, die Bildung blockieren und zugleich für deren Ermöglichung zu beachten sind, und die heute möglicherweise unter den vielfältigen Phänomenen eher verschüttet sind.

Den aktuellen „Zwischenruf“ haben Gina Buonopane, Stefanie Duttweiler, Tzegha Kibrom, Rahel Meteku und Annina Tischhauser (Bern) zur rassismuskritischen Lehre formuliert. Unter dem Titel „Vom schwierigen Unterfangen, rassismuskritische Veränderungen anzustoßen. Ein Gespräch über ein Hochschulentwicklungsprojekt“ gehen sie der Frage nach, ob auch Bildungsinstitutionen, wie eine Hochschule für Soziale Arbeit, dazu beiträgt, rassistische Verhältnisse zu reproduzieren. Oder können die inzwischen vermehrt vorliegenden Wissensbestände und der erklärte Wille, rassismuskritisches Denken zu befördern, hier eine Gegenkraft erzeugen? In einem schriftlichen Gespräch reflektieren die Autorinnen ein Projekt zu Empowerment und Verlernen von Rassismus an der Berner Fachhochschule. Damit gelingt es ihnen, unterschiedliche Einsichten zur rassismuskritischen Arbeit im Hochschulkontext herauszuarbeiten.

Der „Blickpunkt“ wird, wie immer, von einschlägigen Beiträgen im „Forum“ der Sozialen Passagen ergänzt. Das aktuelle „Forum“ eröffnet Phillip Wulff (Ludwigsburg) mit einer Auseinandersetzung zu Hartmut Rosas Resonanztheorie, unter dem Titel „Aneignung statt Resonanz. Konsequenzen der Entfremdungsdiagnose für die Soziale Arbeit“. Mit seiner Beobachtung, dass die Soziologie sich in ihren verschiedenen Stoßrichtungen kritisch auf den Resonanzbegriff bezieht, während die angewandten Wissenschaften der Sozialberufe neuerdings einen praktischen Turn der Resonanztheorie erproben, verbindet Wulff eine Kritik an der unmittelbaren Praxisorientierung Rosas. Diese führe zu einem inkonsistenten Entfremdungsbegriff, der Entfremdung als Fremdheit verharmlose. Der Autor argumentiert weiter, dass sich Resonanz nicht als Lösung ins Spiel bringen lasse, solange strukturelle Ursachen nicht behoben seien, der sie nicht entgegenwirken könne. Auf Basis der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 vergleicht Jürgen Bauknecht (Koblenz) die sozialarbeiterischen und sozialpädagogischen Berufsgruppen mit anderen Berufen. Dabei rücken vor allem Arbeitszeiten, Flexibilitätsanforderungen und Vereinbarkeitsfragen in den Fokus der Aufmerksamkeit des Autors. Fachkräfte in den Handlungsfeldern Sozialer Arbeit nehmen demnach bei ihrer Berufsentscheidung höhere Abstriche als der Durchschnitt anderer Berufsgruppen in Kauf. Handlungsbedarfe ergeben sich nach Überzeugung von Bauknecht vor allem mit Blick auf Führung, Dienstplanung und Teambedingungen. Pia Rother (Mainz), Markus Sauerwein (Dortmund) und Natalie Fischer (Kassel) untersuchen die Qualität in Ganztagsschulen, in der mindestens zwei Systeme – Schule und Jugendhilfe – zur Zusammenarbeit aufgefordert sind. Dabei stoßen sie auf breite und auch diffuse Qualitätsverständnisse. Im vorliegenden Beitrag wird für eine kontextgebundene Reflexion verschiedener Qualitäts- und Zielvorstellungen anstelle eines einheitlichen Qualitätsmodells argumentiert. In den Fokus werden dabei Qualitätsmerkmale und -begriffe aus Sicht der Organisation und der Adressat*innen (Eltern und Kinder) gerückt. Gestützt auf die wissenschaftstheoretischen Überlegungen Ludwik Flecks untersuchen Dominik Hank und Felix Berth (München) die Denkstile der pädiatrischen Disziplinen der alten Bundesrepublik, der Deutschen Demokratischen Republik und des wiedervereinigten Deutschlands zur außerfamilialen Tagesbetreuung von Kindern unter drei Jahren. Ihre inhaltsanalytische Auswertung von 48 Lehrbüchern der Kinderheilkunde verdeutlicht, dass sich in der alten Bundesrepublik jahrzehntelang eine traditionelle pädiatrische Skepsis hielt, während Krippenbetreuung in der DDR zunehmend positiv konnotiert wurde. Mit der Transformation wohlfahrtsstaatlicher Regulation im Kontext früher Kindheit erfolgte nach der Jahrtausendwende jedoch eine grundlegende Neubewertung der U3-Betreuung. Der skeptische pädiatrische Denkstil westdeutscher Tradition verschwand fast schlagartig und wurde durch positive Zuschreibungen ersetzt. Am Beispiel des Webportals lilli.ch arbeiten Anna Hartmann (Regensburg), Marco Kammholz (Wuppertal) und Yannick Zengler (Kiel) spezifische Tendenzen gegenwärtiger sexualpädagogischer Angebote und Konzepte heraus. Vor dem Hintergrund übergeordneter gesellschaftlicher Entwicklungen wird die Verwobenheit mit Selbstoptimierungstendenzen, das zugrundeliegende Generationenverhältnis und das Sexualitäts- und Subjektverständnis kritisch befragt. Dabei stützen sich die Autor:innen auf theoretische Konzepte aus der kritischen Sozialen Arbeit, der Sexualforschung und der (strukturalen) Psychoanalyse. Mit ihrer Analyse zeigen sie, dass sich durch das Ziel der sexuellen Gesundheitsförderung therapeutisierende Herangehensweisen entgrenzen, die Optimierungsanforderungen zuarbeiten.

Mit zwei aktuellen „Forschungsnotizen“ schließt das aktuelle Heft der Sozialen Passagen. Margot Vogel Campanello, Clara Bombach, Lea Schneider und Melodie Burri (Bern) geben Einblicke in ihre Studie „Familien(er)leben in Erwerbsarmut“. Diese hat zum Ziel, die Auswirkungen von Erwerbsarmut auf das Familien(er)leben aus der Perspektive der Kinder und Eltern zu untersuchen. Anhand eines qualitativen, multiperspektivistischen Vorgehens wird nach dem subjektiven Erleben der Familienmitglieder aus 42 Haushalten gefragt. Das Projekt möchte damit Wissen über die von Erwerbsarmut betroffenen Familien generieren und Kindern dabei eine eigene, von den Eltern unabhängige Stimme geben. Im Forschungsprojekt „Doing gender and sexuality while doing group. Zur Verschränkung von kollektiver und personaler (Selbst‑)Bildung in der queeren Jugendarbeit“ geht Nils Klevermann (Aachen) der Frage nach, wie Jugendliche und junge Erwachsene in der queeren Gruppenarbeit zu lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, asexuellen/aromantischen und queeren Jugendlichen (LSBT*IAQ) gebildet werden und sich selbst bilden. Das ethnografische Forschungsprojekt analysiert dazu, wie durch diese Bildungsangebote eine Sozialität geschaffen wird, in der Jugendliche eine Identität ausbilden und einüben (können). Im Zentrum des Erkenntnisinteresses steht dabei die Verschränkung von individuellen und kollektiven Bildungsprozessen.

Unseren Leser:innen wünschen wir mit dem aktuellen Heft der Sozialen Passagen eine intellektuell inspirierende und fachlich hilfreiche Lektüre.