Zusammenfassung
Der Beitrag hinterfragt als sicher geltende Vorstellungen über die Einstellung der deutschen Bevölkerung zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan: Der Kenntnisstand über und das Interesse am Einsatz waren gering; es mangelte an Rückhalt für den Einsatz und an Anerkennung für die Soldaten; die Beteiligung der Bundeswehr an Kampfeinsätzen wurde aus pazifistischer Überzeugung abgelehnt. Eine kritische Auseinandersetzung mit den empirischen Befunden zeigt, dass diese Annahmen überzeichnet sind und einem differenzierteren Verständnis weichen müssen, damit nicht die falschen „Lehren aus Afghanistan“ gezogen werden.
Abstract
The article questions common ideas about public opinion on the Bundeswehr mission in Afghanistan: The level of knowledge about and interest in the mission were low; support for the mission and recognition for soldiers were lacking; combat missions were rejected due to pacifist convictions. A critical and detailed examination of the empirical findings shows that these assumptions are exaggerated and must give way to a more nuanced understanding to avoid drawing the wrong “lessons from Afghanistan”.
Notes
Im vorliegenden Artikel wird, abweichend vom ZfAS-Standard, bei personenbezogenen Substantiven die männliche grammatikalische Form verwendet. Der Autor schließt damit Personen jeden Geschlechts gleichermaßen ein.
Politischen Debatten in der Bundesrepublik Deutschland liegt ein positivistisches Verständnis der öffentlichen Meinung zugrunde, welches sich auf die Bevölkerungsmeinung in Form aggregierter Einzelmeinungen bezieht, die mit Hilfe der Demoskopie erhoben werden (Weller 2000). Dieses Verständnis von „öffentlicher Meinung“ liegt auch dem vorliegenden Beitrag zugrunde, weshalb der Begriff synonym zu „Bevölkerungsmeinung“ verwendet wird. Für einen alternativen Zugriff auf die öffentliche Meinung zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr siehe Jacobi et al. (2011).
Bis 2012 wurden die Bevölkerungsbefragungen vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr (SOWI) durchgeführt, welches 2013 im ZMSBw aufging.
Anteil der korrekten Antworten: 32 % (2007), 38 % (2008) und 33 % (2009).
Zumindest besteht kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung der Bundeswehr in den Medien und der grundsätzlichen Einstellung zu den Auslandseinsätzen der Bundeswehr (Biehl 2020, S. 259).
Viele dieser Maßnahmen wurden inzwischen umgesetzt: Stiftung des Ehrenkreuzes der Bundeswehr für Tapferkeit (2008); Einweihung des „Ehrenmals der Bundeswehr“ (2009); Stiftung der Einsatzmedaille „Gefecht“ (2010); Einweihung des „Walds der Erinnerung“ (2014).
Der Begriff der strategischen Kultur bezeichnet „die ideellen Grundannahmen, die in einer Gesellschaft aufgrund ihrer historischen Erfahrung im Hinblick auf die Ausrichtung ihrer Sicherheits- und Verteidigungspolitik vorherrschen“ (Biehl et al. 2011, S. 10).
Die hier zitierten Umfrageergebnisse basieren auf den Bevölkerungsbefragungen des Zentrums Informationsarbeit der Bundeswehr (ZInfoABw). Mit der Publikation dieses Beitrags erfolgt die Erstveröffentlichung dieser Umfrageergebnisse.
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Der Autor ist wissenschaftlicher Angestellter am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Der Beitrag gibt ausschließlich die persönliche Meinung des Autors wieder.
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Graf, T. Freundliches Desinteresse als Bilanz? Die Einstellung der Deutschen zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan auf dem Prüfstand. Z Außen Sicherheitspolit 14, 411–436 (2021). https://doi.org/10.1007/s12399-021-00873-6
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DOI: https://doi.org/10.1007/s12399-021-00873-6