Die Wahlen zum 20. Deutschen Bundestag im September 2021 sind die vierten Bundestagswahlen seit der Gründung der Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik (ZfAS) im Jahr 2008. Wie in den vorherigen Wahljahren, haben wir die Fraktionen des Deutschen Bundestages auch in diesem Jahr gebeten, ihre außen- und sicherheitspolitischen Leitlinien in einem Beitrag für unsere Zeitschrift darzustellen. Wir freuen uns sehr, dass erneut alle Fraktionen dieser Einladung gefolgt sind. Denn dadurch bilden wir das Meinungsspektrum der Wähler*innen (auf Basis der Bundestagswahlen 2017) möglichst umfassend ab und schaffen eine Grundlage für die gesellschaftliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen außenpolitischen Positionen.

Die Beiträge erläutern, wo die Fraktionen die größten Herausforderungen der deutschen Außenpolitik sehen, welche Ziele sie verfolgen und auf welchen Werten diese beruhen. Als Orientierung dienten einige Leitfragen unserer Redaktion, die Themen wie Pandemien, globale Fluchtbewegungen, die Entwicklung der Europäischen Union oder die Beziehungen der Bundesrepublik zu den Großmächten adressieren. Selbstverständlich war es den Autor*innen freigestellt, eigene Schwerpunkte zu setzen und andere außen- und sicherheitspolitische Themen als die von uns vorgeschlagenen zu behandeln. Die Ergebnisse geben einen wertvollen Ausblick auf die mögliche Konzeption der deutschen Außenpolitik nach der Bundestagswahl 2021. Wir bedanken uns für die Beiträge und hoffen, eine rege Debatte über die Positionen der einzelnen Fraktionen sowie die künftige Ausrichtung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik anzustoßen.

Ferner möchten wir die Gelegenheit nutzen, eine neue ZfAS-Rubrik vorzustellen, die im ersten Heft des laufenden Jahres ihre Premiere gefeiert hat: Forschungsnotizen informieren in kompakter Form über Forschungserkenntnisse und Trendthemen. Sie behandeln zum Beispiel erste Ergebnisse oder Einzelbefunde aktueller Forschungen sowie wichtige Erweiterungen oder Replikationen früherer Forschungsarbeiten. Ebenso ist die Rubrik offen für Erkenntnisse aus benachbarten Disziplinen, die sich auf deren Relevanz für den Bereich der Internationalen Beziehungen fokussieren. Vorschläge für Forschungsnotizen können unaufgefordert eingereicht werden und durchlaufen ein doppelt anonymisiertes (double-blind) Gutachterverfahren. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.

Prof.Dr. Thomas Jäger

Herausgeber der Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik

Rainer Lenzen

Leitender Redakteur der Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik