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Die Berücksichtigung von Spitzenkappung in der Anreizregulierung

Temporary disconnection of renewable energy and its implementation in the German Incentive Regulation Ordinance

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Zusammenfassung

Unter dem Motto ein Verteilnetz nicht „bis zur letzten Kilowattstunde“ auszubauen wird das Modell zum Einspeisemanagement (Spitzenkappung) diskutiert. Hierbei werden Einspeiseanlagen zu Spitzeneinspeisung temporär, aber gezielt aus dem Netz genommen, um den erforderlichen Netzausbau zu reduzieren. Der Anlageneigner wird für den Erlösausfall durch die Abregelung monetär kompensiert. Nach dem derzeitigen Verordnungsentwurf zur Änderung der Anreizregulierungsverordnung (ARegV) sollen diese Entschädigungszahlungen als volatile Kosten klassifiziert werden, welche zwar jährlich auf den Verbraucher gewälzt werden, im Effizienzvergleich aber berücksichtigt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Schwachstelle dieses Modells: Es werden zwar Anreize für eine optimale Kombination aus Netzausbau und Spitzenkappung gesetzt, allerdings ist die Partizipationsbedingung empfindlich verletzt: Im Erwartungswert sind die Gewinne negativ, sodass Investoren keinen Anreiz haben in Verteilnetze zu investieren. Dieses Problem kann gelöst werden, indem volatile Kosten zwar gewälzt werden, im Effizienzvergleich mit ihrem durchschnittlichen Niveau berücksichtigt werden.

Abstract

The model of temporary disconnection of renewable energy in case of high energy injection and low demand is thought to be an effective method for reducing investments in electricity networks. However, plant owners need to be reimbursed for foregone sales. According to the currently discussed draft of the Amendment of the German Incentive Regulation Ordinance, these costs can be rolled over to the consumer on a yearly basis, but are part of the cost benchmark with their base year values. This paper shows that this model sets incentives for optimal investments in electricity networks, but violates the participation constraint: Net operators will be exposed to a severe risk of worsening their position in the cost benchmark. In expectation, they will generate losses and investors have no incentive to invest in electricity networks. This problem can be solved by allowing net operators to roll over costs to customers, while considering average reimbursement fees in the cost benchmark.

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Notes

  1. Wir gehen davon aus, dass der Gesetzgeber die Höhe der Ausgleichszahlungen so setzt, dass die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt unter Berücksichtigung der Reaktion der Netzbetreiber auf eine Veränderung dieses Preises maximiert wird.

  2. Der Verordnungsentwurf zur Änderung der ARegV sieht einen Kapitalkostenabgleich vor, welcher es ermöglicht, Kapitalkosten jährlich auf den Netzkunden zu wälzen. In diesem einfachen Modell kann diese Änderung jedoch vernachlässigt werden, da wir von konstanten Kapitalkosten ausgehen. Zudem wird hier davon ausgegangen, dass die regulatorisch zugestandenen Kapitalkosten den tatsächlichen Kapitalkosten eines Unternehmens entsprechen.

  3. Auch eine Risikoprämie, welche ein Netzbetreiber auf dem Kapitalmarkt bezahlt, würde dieses Problem nicht lösen: Hierdurch würden die Grenzkosten des Kapitals steigen. Bei steigenden Grenzkosten wird das Unternehmen jedoch weniger investieren, wodurch auch die Nachfrage nach Spitzenkappung steigt. Hierdurch steigen die zu erwartenden Verluste des Netzbetreibers.

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Deuchert, E. Die Berücksichtigung von Spitzenkappung in der Anreizregulierung. Z Energiewirtsch 40, 97–102 (2016). https://doi.org/10.1007/s12398-016-0176-5

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