Zusammenfassung
Der Beitrag behandelt Formen und Möglichkeiten der Einflussnahme von international tätigen deutschen Akteuren der Politikberatung im Hinblick auf Demokratieförderung und Institutionenaufbau. Nach der Vorstellung der Ziele der internationalen Politikberatung werden deren deutsche Akteure vorgestellt und systematisch gruppiert. Anschließend werden die Formen und Methoden der Politikberatung dargestellt und Evaluationsansätze erläutert. Den Schluss bilden eine kritische Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen von Politikberatung und ein kurzer Zukunftsausblick.
Abstract
The article presents forms and chances of international policy advice in terms of promoting democracy and institution building whereby the emphasis is on German actors which operate on an international level. After the presentation of the objectives of international policy advice, the German actors will be introduced and classified systematically. Subsequently, the forms and methods of policy advice are presented and the options of evaluation explained. The final section provides a critical assessment of possibilities and limits of policy advice and a short look into the future.
Notes
http://www.gtz.de/de/themen.htm
http://inwent.org/ueber_inwent/kurzprofil/wer/index.de.shtml
http://kfw-entwicklungs-bank.de/DE_Home/KfW_Entwicklungsbank/Aktuelles/Jahresthema_Good_Governance.jsp
http://www.ifa.de/zivik/
http://www.eed.de
http://www.fes.de/sets/s_fes_i.htm.
http://www.kas.de/international/entwicklung/119_webseite.html.
http://www.fnst.org/webcom/show_article.php/_c-1290/_lkm-2275/i.html.
http://www.boell.de.
http://www.rosalux.de/cms/index.php?id=3363.
http://www.hss.de/1578.shtml.
Literatur
Beetham, D. et al. 2008: Assessing the Quality of Democracy. A Practical Guide. Stockholm: IDEA.
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Hrsg.) (2006). Medienhandbuch Entwicklungspolitik 2006/2007. Bonn.
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Hrsg.) 2005: Förderung von Demokratie in der deutschen Entwicklungspolitik: Unterstützung politischer Reformprozesse und Beteiligung der Bevölkerung. BMZ Spezial 124.
Burnell, P. (Hrsg.) (2000). Democracy Assistance. International Co-operation for Democratization . London: Frank Cass.
Burnell, P. (2004). Democracy Promotion: The Elusive Quest for Grand Strategies. Internationale Politik und Gesellschaft 3, 100–116.
Burnell, P. (Hrsg.) (2007). Evaluating Democracy Support. Methods and Experiences. Stockholm: IDEA.
Burnell, P. & Calvert, P. (2005). Promoting Democracy Abroad. Democratization 12 ( 4 ), 433–438.
Carothers, T. (2006). Confronting the Weakest Link. Aiding Political Parties in New Democracies. Washington, DC: Carnegie Endowment.
Cassel, S. (2004). Politikberatung und Politikerberatung. Eine institutionenökonomische Analyse der wissenschaftlichen Beratung der Wirtschaftspolitik . Bern/ Stuttgart/Wien: Haupt.
Catón, M. (2005). „Public private partnership“, in: Nohlen, Dieter (Hrsg.): Lexikon der Politikwissenschaft , Bd. 2, 3. Auflage, München: C. H. Beck.
Catón, M. (2006). Wahlen und Demokratie in Lateinamerika: Stärkung der Output-Legitimation nötig. In C. Derichs & T. Heberer (Hrsg.): Wahlsysteme und Wahltypen (302–316). Wiesbaden: VS.
Catón, M. (2007). Effective Party Assistance. Stronger Parties for Better Democracy . Stockholm: IDEA.
Collier, D. & Levitsky, S. (1997). Democracy with Adjectives: Conceptual Innovation in Comparative Research. World Politics 49 ( 3 ), 430–451.
Crawford, G. (2003). Promoting Democracy from Without – Learning from Within. Democratization 10 ( 2 ), 1–20.
Dahl, R. A. (1971). Poliarchy: Participation and Opposition . New Haven, Conn./London: Yale Univ. Press.
Dauderstädt, M. & Lerch, M. (2005). Internationale Demokratieförderung: Mit begrenzter Macht zur Machtbegrenzung. Berlin, http://library.fes.de/pdf-files/id/02839.pdf.
Debiel, T. & Terlinden, U. (2006): Förderung von good governance in Nachkriegsgesellschaften . Eschborn: GTZ.
Deutscher Entwicklungsdienst (Hrsg.) (2002). Demokratieförderung: Papier zur gemeinsamen Zielorientierung für die Leitlinien „Förderung kommunaler Selbstverwaltung“ und „Gemeinwesenarbeit, Förderung von Zivilgesellschaft und sozialen Netzwerken“, Handbuch-Nr. 1.2.4.
Dimitrova, A. & Pridham, G. (2004). International Actors and Democracy Promotion in Central and Eastern Europe: The Integration Model and its Limits. Democratization 11 ( 5 ), 91–112.
Freise, M. (2005). Demokratie-Bildung: Die Förderung der Zivilgesellschaft in Ostmitteleuropa. Osteuropa 55 (8), 83–93.
Habermas, Jürgen (1981): Theorie des kommunikativen Handelns. Bd. 1 & 2, Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.) (2008). Jahresbericht 2007 . Berlin: Heinrich-Böll-Stiftung.
Jens, U. (2005). Wenn der Politikberatung die konzeptionelle Grundlage fehlt! In: U. Jens & H. Romahn (Hrsg.), Glanz und Elend der Politikberatung (9-29). Marburg: Metropolis.
Kant, I. (1966) [1793]. Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis. In W. Weischedel (Hrsg.): Immanuel Kant, Werke in sechs Bänden (127-128), Bd. IV, Darmstadt: Luchterhand.
Keienburg, S. (2005). Zivilgesellschaftliche Beteiligung in der Entwicklungszusammenarbeit: Kontexte, Formen, Wirkungen. Misereor.
Kerbusch, E.-J. & Adam, E. (1999). Das mühsame Geschäft der Demokratieförderung. Konzepte und Erfahrungen aus der internationalen Entwicklungszusammenarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung. In: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Materialien zur Praxis der Entwicklungszusammenarbeit. Bonn.
Knorre, S. (2005). Public Private Partnership. In: M. Althaus et al. (Hrsg.), Handlexikon Public Affairs (88–92) Münster: LIT.
Krennerich, M. (2002). Weder Fisch noch Fleisch? Klassifikationsprobleme zwischen Diktatur und Demokratie. In: P. Bendel et al. (Hrsg.): Zwischen Demokratie und Diktatur (55–70). Wiesbaden: VS.
Kumar, K. (2005). Reflections on International Political Party Assistance. Democratization 12 ( 4 ), 505–527.
Lammert, N. (2005). Zwischen Theorie und Praxis: Zur Bedeutung der Sozialwissenschaften für die praktische Politik. In U. Jens & H. Romahn (Hrsg.), Glanz und Elend der Politikberatung. Marburg: Metropolis.
Lauth, H.-J. (2004). Demokratie und Demokratiemessung: Eine konzeptionelle Grundlegung für den interkulturellen Vergleich. Wiesbaden: VS.
Riegger, V. (2004). Gesprächsbeitrag zum Thema: Was kann Politikberatungleisten? In M. Althaus & D. Meier (Hrsg.): Politikberatung. Münster: LIT.
Sandschneider, E. (2003). Externe Demokratieförderung. Theoretische und praktische Prozesse der Außenunterstützung von Transformationsprozessen. Gutachten für das Centrum für angewandte Politikforschung, München.
Schmidt, K. (1990). Warum guter Rat teuer ist: Kritisches und Selbstkritisches zur wissenschaftlichen Politikberatung. In: F. X. Bea & W. Kitterer (Hrsg.), Finanzwissenschaft im Dienste der Wirtschaftspolitik. Tübingen: Mohr.
Schraeder, P. J. (2003). The State of the Art in International Democracy Promotion: Results of a Joint European-North American Research Network. Democratization 10 ( 2 ), 21–44.
Youngs, R. (2002). The European Union and Democracy Promotion in the Mediterranean : A New or Disingenous Strategy? Democratization 9 ( 1 ), 40–62.
van Wersch, J. & de Zeeuw, J. (2005). Mapping European Democracy Assistance. Tracing the Activities and Financial Flows of Political Foundations. Clingendael Working Paper 36. The Hague.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Additional information
Die Ansichten und Meinungen in diesem Beitrag sind die der Autoren und stimmen nicht notwendigerweise mit denen des World Economic Forum überein.
Anhang
Anhang
Socio-Economic Governance
Phase 1 (1.-3. Jahr) Stabilisierung, Identifizierung von Prioritäten | Phase 2 (4.-7. Jahr) Umbau und Institutionenbildung | Phase 3 (8.-10. Jahr) Konsolidierung und Rückkehr zur „Normalität“ |
---|---|---|
Sicherung der Grundbedürfnisse der Bevölkerung (Gesundheit, Nahrung) Überwachung der humanitären Situation Identifizierung der sozioökonomischen Herausforderungen und entsprechende Prioritätensetzung Bereitstellung von Zuwendungen für lokale Initiativen / Projekte Schneller (Wieder-) Aufbau von Basisinfrastruktur Stabilisierung der Wirtschaft durch kurzfristige Programme Strategieentwicklung für die Bekämpfung von Gewaltökonomien Überprüfung und Korrektur bestehender Entwicklungsplanung und Entwicklungsstrategien Schrittweise Wiedereinführung des Steuersystems (Provisorische) Regelung von Nutzungs- und Eigentumsrechten (insbesondere Land) | Aufbau nachhaltiger Rahmenbedingungen für die Grundversorgung Verbesserung der Ernährungssicherheit Erweiterung der (Wieder-) Aufbau- und Rehabilitierungsprogramme für die Infrastruktur Straffung der Bedingungen für Haushaltshilfen Sicherung von makroökonomischen Schlüsseldaten Wiederbelebung (ausländischer) Investitionen Belebung der Wirtschaft durch marktfreundliche Orientierung Eindämmung und Überwindung von Gewaltökonomien Regelung von Eigentumsfragen Einleitung einer tragfähigen Bodenreform Entwicklung einer zweckmäßigen Aufgabenteilung zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren Aufbau nationaler Institutionen des Katastrophenschutzes Hilfe bei der Regulierung des Bankwesens | Budgethilfe für die Infrastruktur Rechtssicherheit für ausländische Direktinvestitionen und Privatbesitz Stabilisierung effektiven makroökonomischen Managements und eines funktionierenden Steuersystems Nachhaltige, an sozialer Gerechtigkeit orientierte Stabilisierungsprogramme (insb. IWF) Unterstützung von sozial verträglicher Privatisierung und Liberalisierung Ermöglichung von Zugang zu und Teilnahme an globalen Märkten für Unternehmen (Banken, Import-/Export-Zertifizierung etc. Stärkung der beruflichen Bildung zur Diversifizierung der Volkswirtschaft |
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Catón, M., Steltemeier, R. Deutsche Akteure in der internationalen Politikberatung. ZS Politikberatung 1, 383–399 (2008). https://doi.org/10.1007/s12392-008-0041-y
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s12392-008-0041-y