Wie bei allen Photodermatosen beginnt die Diagnosefindung auch bei der SU mit einer ausführlichen Anamnese, welche umso relevanter ist, da Symptome zum Zeitpunkt der Erstvorstellung häufig bereits abgeklungen sind. Der zeitliche Verlauf vom ersten Auftreten typischer Hautveränderungen bis zum Abklingen von Symptomen, in Zusammenhang mit vorangegangener Sonnenexposition, reicht oftmals bereits aus, um eine Verdachtsdiagnose zu stellen. Weitere diagnostische Schritte umfassen Photodiagnostik und Labortests inklusive Bestimmung von antinukleären Antikörper (ANA)- und Porphyrin-Analysen [3, 13, 14]. Jeder Patient weist einen individuellen Lichtbereich auf, das sog. Aktionsspektrum, welches zur Auslösung von Symptomen führt [1]. Dieses umfasst meist UV-A-, UV-B-, sichtbares Licht oder eine Kombination mehrerer Spektren, in seltenen Fällen kann es aber auch im Infrarotbereich liegen [1].
Der Nachweis der SU erfolgt mittels Phototestung, mit welcher einerseits das auslösende Spektrum und andererseits die Stärke der Lichtempfindlichkeit nachgewiesen werden kann. Hierbei werden Hautareale, zumeist gluteal oder am Rücken, mit ansteigenden Dosen von UV-B- und UV-A-Strahlung sowie sichtbarem Licht bestrahlt. Die Ablesung der Hautreaktion erfolgt unmittelbar, 20 min und ggf. auch 2 bis 4 Stunden nach Lichtexposition.
Erste Reaktionen können bereits unmittelbar nach Bestrahlung beobachtet werden, jedoch zeigt die Ablesung nach 20 min häufig eindeutigere Ergebnisse. Die geringste Dosis, welche eine urtikarielle Sofortreaktion hervorruft, wird als minimale urtikarielle Dosis (MUD) bezeichnet. Um möglichst unverfälschte Ergebnisse zu erhalten, sind Antihistaminika vor dem Phototest abzusetzen [1, 13]. Die minimale Erythemdosis (MED), die Lichtdosis, welche benötigt wird, um eine erythematöse Reaktion nach 24 h zu provozieren, ist bei der SU üblicherweise im Normbereich [3].
Histologisch präsentiert sich die SU ähnlich wie andere Formen der Urtikaria mit einer endothelialen Schwellung und einer perivaskulären Infiltration von neutrophilen und eosionophilen Granulozyten.
Bei der Diagnosestellung einer SU hat die Histologie aber keine Bedeutung, da die Diagnose bereits mittels Anamnese und Phototestung gestellt werden kann [1, 15].