FormalPara Kommentar zu

Fehm T (2024) Wie weiblich ist die Onkologie? FORUM 3/2024 https://doi.org/10.1007/s12312-024-01310-3.

Eine ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in Führungspositionen bringt unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen in die Gremien- und Vorstandsarbeit sowie in die Entscheidungsfindung ein. Dies kann zu ausgewogeneren und innovativeren Lösungen führen. Gemischte Teams arbeiten oft kreativer und effektiver als rein männliche oder rein weibliche Gruppen. Darüber hinaus spiegelt eine paritätische Besetzung die Zusammensetzung der Gesellschaft wider bzw. repräsentiert die Mitglieder einer Fachgesellschaft und stärkt damit die Identifikation mit dieser. Die Deutsche Krebsgesellschaft sieht in der Erhöhung des Frauenanteils in ihren Gremien und Führungspositionen ein wichtiges Ziel.

Dennoch bleibt die Zahl der Frauen, die sich in Führungsgremien engagiert, häufig hinter einer wünschenswerten Ausgewogenheit zurück. Die Anforderungen an Flexibilität in Führungspositionen und die nur eingeschränkte Vereinbarkeit mit familiärer Verantwortung, traditionelle Rollenbilder, geringere Risikobereitschaft, eine mangelnde Vernetzung und Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen und damit eingeschränkte Vorbildwirkung sind die häufigsten Gründe für das unterschiedliche Bewerbungsverhalten von Frauen und Männern in Führungspositionen. Eine Begleiterscheinung der Unterrepräsentanz von Frauen ist zudem auch die Mehrbelastung derjenigen Frauen, die bereits Führungspositionen innehaben und heute aufgrund von Quotenregelungen vergleichsweise häufiger als ihre männlichen Kollegen in Gremien und Kommissionen vertreten sind. Es ist wichtig, dass Frauen vermehrt Führungspositionen übernehmen, um eine ausgewogenere Vertretung zu erreichen.

Fazit: Frauen, übernehmt Führungspositionen – die Zeit war noch nie so ideal!

Anja Mehnert-Theuerkauf für den Vorstand DKG