Notes
Allerdings lag laut Freedom House auch 2007 der Anteil nur „teilweise freier“ Regime in den Amerikas mit 26% deutlich höher als in Westeuropa (4% = Türkei). Eine Diskussion der regionen- oder gar länderbezogenen Literatur zu autoritären Regimen kann hier nicht geleistet werden. Zumindest erwähnt werden sollen die Monographie von Lewis (2006) zu autoritären Regimen in Lateinamerika sowie die Sammelbände von Pripstein Posusney/Penner Angrist (2005) und Fürtig (2007) zu autoritärer Herrschaft und Opposition im Nahen Osten.
Siehe übersichtartig Merkel (1999), Merkel et al. (2003), Diamond/Morlino (2005). Einen speziellen „Ableger“ der deutschen Systemwechselforschung bildete die Entwicklung des Bertelsmann Transformationsindexes zu politischen und wirtschaftlichen Transformationen weltweit (siehe jüngst Bertelsmann Stiftung 2008).
Der AK Systemwechsel ging 2006 im neuen DVPW-Arbeitskreis Demokratieforschung auf.
Teilweise ähnlich, teilweise anders gelagerte Forschungsfragen benennt Merkel (1999: 25-26. Siehe auch Nohlen (1997).
Eine wichtige Ausnahme bilden Linz und Stepan (1996).
So der Titel des aktuellen Sonderforschungsbereichs 700 der DFG (www.sfb-governance.de).
Mischformen dieser drei Grundtypen sind möglich. Hadenius und Teorell machen zudem einige weniger bedeutsame Typen autoritärer Regime aus, wozu sie auch Theokratien (Beispiel: Iran seit 1979) zählen. Personalisierte Regime werden nicht als eigenständiger Regimetyp erfasst, da nach Ansicht von Hadenius und Teorell mehr oder weniger starke personalistische Elemente in allen Typen autoritärer Regime anzutreffen sind.
Derartige Regime werden von Hadenius/Teorell wiederum in drei Untertypen unterteilt: 1) Keinparteiregime, die nur kandidaten- aber eine keine parteienbezogenen Wahlen zulassen, 2) Einparteiregime, in denen nur eine Partei das Sagen hat und 3) beschränkte Mehrparteienregime, die ein Mindestmaß an politischem Wettbewerb zwischen verschiedenen Parteien zulassen.
Siehe exemplarisch die Legitimätsdiskurse der KP Chinas, die Heike Holbig (u.a. 2008) analysiert hat.
Zur Rolle und zum Spannungsverhältnis von Repression einerseits und politischen Austauschbeziehungen zur Sicherung von Loyalität andererseits siehe auch aus handlungstheoretischer Perspektive Wintrobe (2007).
Nationaler Reichtum an Ressourcen trägt vor allem dann zum Ürleben bzw. zur Stabilität autoritärer Regime bei, wenn es den Regimen gelingt, sich die betreffenden Ressourcen anzueignen, was – im Gegensatz etwa zu Flussdiamanten – bei Erdöl meist (aber nicht immer) der Fall ist. Für eine Large-N-Studie zum Zusammenhang zwischen Ölreichtum und der Dauerhaftigkeit autoritärer Regime siehe Smith (2004), zum Rentiersstaatsansatz allgemein siehe auch jüngst Beck (2007a, 2007b).
Slater (2006) argumentiert am Beispiel der Region Südostasien, dass das „stärkste institutionelle Bollwerk“ gegen Demokratisierung dort existiert, wo institutionalisierte Herrschaftsparteien mit robusten Staatsapparaten einhergehen.
Interessante Ansatzpunkte für politikökonomische Analysen autoritärer Regime bieten die Arbeiten von Acemoglu et al. (u.a. 2006). und Wintrobe (1998)
Siehe etwa die Tagung „Demokratische Regression: Qualitätsverlust, Hybridisierung und Zusammenbruch von Demokratien“, die der AK Demokratieforschung Mitte Oktober 2008 in Hamburg durchführt (www.politikwissenschaft.uni-wuerzburg.de/fileadmin/EXT00182/Tagungsplan_2008_vorlaeufig.pdf).
Levitsky und Way (2005, 2007) unterscheiden in diesem Zusammenhang konzeptionell zwischen den Verbindungen (Linkage) mit und der Hebelwirkung (Leverage) des Westens gegenüber (semi-)autoritären Regimen. Sie argumentieren, dass umfassende wirtschaftliche, diplomatische, militärische, bildungsbezogene und/oder soziale Verbindungen mit dem Westen unabhängig von den internen Gegebenheiten der betreffenden Staaten Demokratisierungsprozesse fördern können, während Hebelwirkung über äußeren Druck (nur) dann effektiv sein kann, wenn in den betreffenden Staaten keine institutionalisierten Staats- und Parteiapparate existieren. Wo dies jedoch der Fall ist, haben wir es tendenziell mit stabilen autoritären Verhältnissen ohne effektive äußere Einwirkungsmöglichkeiten zu tun (siehe auch oben).
Zum Problem der Geheimhaltung für die Analyse autoritärer Regime siehe am Beispiel ehemaliger lateinamerikanischer Diktaturen Barros (2005).
Siehe exemplarisch Abrami et al. (2008), die (ebenfalls aus institutioneller Perspektive) die Ursachen der Unterschiede sozialer Ungleichheit in den Einparteiregimen Chinas und Vietnams analysieren.
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Additional information
Der Verfasser dankt Martin Beck, Marco Bünte, Johannes Gerschewski und Heike Holbig für hilfreiche Kom-mentare und Hinweise.
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Köllner, P. Autoritäre Regime – Ein Überblick über die jüngere Literatur. Z Vgl Polit Wiss 2, 351–366 (2008). https://doi.org/10.1007/s12286-008-0013-2
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