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Die Frühjahrstagung der DGK (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V.) ist ein jährlicher Anlass, um neue Entwicklungen im kardiovaskulären Umfeld zu präsentieren und über die Implementierung der Innovationen im klinischen Alltag Bilanz zu ziehen.

Die Herz-Kreislauf-Medizin hat in den vergangenen Jahren viele erhebliche Fortschritte gemacht und ist seit Jahren einer der wichtigsten Faktoren, die nachhaltig zur erhöhten Lebenserwartung der vergangenen Jahrzehnte beigetragen haben. Doch bei allen Fortschritten bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor in Deutschland – ebenso wie in anderen vergleichbaren Ländern – Todesursache Nummer eins und zeichnen für gut ein Drittel aller Sterbefälle verantwortlich. Die kardiovaskuläre Forschung in Bezug auf Prävention, Diagnostik und Therapie muss daher weiterhin hohe Priorität haben. Nachdem die großen Belastungen für das Gesundheitssystem durch die COVID-19-Pandemie weitgehend bewältigt sind, gilt es jetzt wieder, sich auf das gesamte breite Spektrum von Herausforderungen zu konzentrieren, vor denen das öffentliche Gesundheitswesen und das Versorgungssystem stehen. Das betrifft ganz besonders die Herz-Kreislauf-Medizin.

Die wesentlichen Entwicklungen, Erfolge und Fortschritte, die die kardiovaskuläre Medizin im vergangenen Jahr charakterisiert haben, werden in diesem Schwerpunktheft zusammengefasst.

Ein Beispiel sind die rasanten Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz, durch die sich auch das Potenzial der kardialen Bildgebung deutlich erweitert. Durch die Nutzung von noch mehr spezifischer Technik und die Integration von unterschiedlichen Modalitäten zu einer einheitlichen Fusionsdarstellung entstehen Möglichkeiten für spezielle Diagnostik, aber auch Hilfsmittel für gezielte Präzisionseingriffe. Die Beschäftigung und der Umgang mit Bilddaten aus unterschiedlichen Quellen sind auch wichtiger Bestandteil der Aus- und Weiterbildung in der Kardiologie. In Ergänzung zur nach wie vor ganz wesentlichen persönlichen Unterweisung und zum Training vor Ort sind neue Ausbildungsformate eine wichtige Voraussetzung für die rasche Verbreitung und Anwendung dieses Wissens in der täglichen Arbeit.

Aktuelle Beiträge, die auf die Folgen des Klimawandels in gesundheitlicher Sicht eingehen und sich mit dem Einfluss von Umweltfaktoren wie Lärm oder Luftqualität auf die Herzgesundheit beschäftigen, ergänzen das Themenspektrum dieser Sonderausgabe.

Weitere Beiträge beschäftigen sich mit den klinischen Schwerpunkten Herzinsuffizienz, Herzklappenerkrankungen und ischämische Herzerkrankungen und diskutieren den aktuellen Stand der Forschung und klinischen Anwendung.

Unter den wichtigen Fortschritten der letzten Zeit sind auch aktuelle Entwicklungen in der invasiven Rhythmustherapie zu nennen, insbesondere im Bereich der ventrikulären Arhythmien. Inwieweit sie die Palette therapeutischer Optionen erweitern, zeigt ein weiterer Beitrag in dieser Ausgabe.

Kardiovaskuläre Forschung und die Sicherstellung bestmöglicher Prävention, Diagnostik und Therapie in der Herz-Kreislauf-Medizin müssen wichtige Prioritäten der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik sein. Abläufe und Investitionen müssen konsolidiert, dabei aber Zukunftsentwicklungen weiter gefördert werden, und die Förderung des Nachwuchses muss gesichert werden. Die DGK ist in all diesen Bereichen aktiv. Der freie Zugang zu den Inhalten dieses Heftes ist ein Zeichen für ihr nachhaltiges Engagement.