Zusammenfassung
Der 24. Bericht schreibt die Leistungszahlen deutscher Herzkatheterlabore seit dem Jahr 1985 fort. Die Statistik basiert auf den Angaben von 547 invasiv tätigen Kliniken und Praxen (Vorjahr 513 Einrichtungen). Im Jahr 2007 wurden 742 Herzkatheterlabore betrieben (2006: 653+13,6%). Für 2007 wurden 830.658 (Vorjahr: n=805.161; +3,2%) diagnostische Herzkatheteruntersuchungen und 298.726 (Vorjahr: n=290.761+2,7%) Koronarinterventionen gemeldet. Die Quote diagnostischer Herzkatheter/Intervention lag bei 35,96%. Der prozentuale Anteil der Interventionen mit Stentimplantation stieg leicht und liegt inzwischen bei 87,65%.Der Anteil von Medikamenten-freisetzenden (DE-)Stents an der Gesamtsumme der verwendeten Stents zeigt erstmals einen Rückgang und lag im Jahr 2007 bei 31,34%. Die Leistungsausweitung in ganz Deutschland geht im Jahr 2007 fast ausschließlich auf die allgemeinen Krankenhäuser zurück, die sowohl im Bereich der diagnostischen Katheter wie auch der Interventionen eine deutliche Zunahme zu verzeichnen hatten. Praxen und Fachkliniken hatten jeweils einen Rückgang zu verzeichnen. Auch der prozentuale Anteil der Kliniken, die ausschließlich Herzkatheteruntersuchungen durchführen, ist rückläufig. In 2007 führten 318 von 331 allgemeinen Krankenhäusern auch Interventionen durch; 69.738 Interventionen wurden im Rahmen eines akuten Koronarsyndroms durchgeführt. Im Bereich der Elektrophysiologie zeigt sich erneut eine erhebliche Zunahme der Ablationen (+22,6%). Die Anzahl der elektrophysiologischen Untersuchungen wies eine Steigerung um 4,3% auf; 32,5% aller Leistungsanbieter führten Ablationen durch.
Abstract
The 24th report updates the annual German catheterization labotatory statistics published since 1985. Data are based on the information supplied by 547 (513 in 2006) of the 742 catheterization laboratories (653 labs in 2006) in Germany in 2007 (+13.6%). In all, 830,658 diagnostic catheterization studies (+3.2% compared to 2006 with n=805,161) and 298,726 percutaneous coronary interventions (PCI) (+ 2.7% compared to 2006 with n=290,761) were reported in 2007. The ratio of diagnostic to therapeutic procedures was 35.96%. In 2007, PCI with stent implantation rose to 87.65% while the rate of drug-eluting stenting decreased to 31.34% of all stents implanted. General hospitals accounted for most of this rise in diagnostic and therapeutic procedures, with significant increases in both diagnostic and interventional catheterization studies., Non-hospital-based practices and specialized hospitals each saw a decrease in their figures. Furthermore, the percentage of hospitals solely providing diagnostic procedures was declining. In 2007, 318 out of 331 general hospitals also performed PCI. In all, 69,738 interventions were necessitated by acute coronary syndrome. Regarding electrophysiology, both the number of diagnostic electrophysiological procedures and the number of ablations increased again in 2007 (4.3% and 22.6%, respectively). Of all interventionists, 32.5% also performed ablations.
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Danksagung
Die Autoren danken allen Kolleginnen und Kollegen, die für diese Umfrage ihre Daten zur Verfügung gestellt haben. Wir bitten die Leiter aller zukünftig neu eingerichteten Herzkatheterlabore um die Meldung ihrer Dienstanschrift an die Korrespondenzadresse.
Interessenkonflikt
Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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van Buuren, F., Horstkotte, D. 24. Bericht über die Leistungszahlen der Herzkatheterlabore in der Bundesrepublik Deutschland. Kardiologe 3, 512–518 (2009). https://doi.org/10.1007/s12181-009-0232-z
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