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Ernährungs- und Verpflegungssituation in Kindertageseinrichtungen

Nutritional and catering situation in day care centres

  • Leitthema: Gemeinschaftsverpflegung
  • Published:
Ernährung - Wissenschaft und Praxis

Zusammenfassung

Hintergrund und Fragestellung.

Ziel der Studie war die Erstellung einer aussagekräftigen Daten- und Informationsbasis zur Ernährungs- und Verpflegungssituation 4- bis 6-jähriger Kinder in Sachsen, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Die Untersuchung konzentrierte sich auf das Speisenangebot in der Kindertageseinrichtung (Kita), nicht auf den Verzehr.

Methoden.

Mittels eines standardisierten Interviews fand die Befragung der Kindergartenleitungen (N=130) statt, die der Eltern (N=2008) mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens und eines Drei-Tage-Recalls zu den Inhalten der mitgebrachten Brotdosen. Um die Mittagsverpflegung zu beurteilen, wurden die Speisepläne über vier Wochen (November 2005) auf der Grundlage der Bremer Checkliste analysiert.

Ergebnisse.

Ein umfassendes Verpflegungsangebot (Frühstück, Mittagessen, Nachmittagsmahlzeit) wird gewährleistet. Die Mittagsversorgung erfolgt vorrangig durch Warmverpflegungssysteme. Entgegen der subjektiv empfundenen Zufriedenheit setzen Caterer und Kindergärten die Empfehlungen für eine Optimierte Mischkost größtenteils nicht um. Fleischgerichte sind zu häufig Bestandteil des Speiseplans. Das Seefischangebot ist zu gering und entspricht in der Zubereitung nicht den Empfehlungen. Auch das Angebot an frischen Kartoffeln, frischem Obst, Rohkost oder Salaten auf dem Speiseplan ist zu gering. Bei den mitgebrachten Speisen (Brotdosen) war der Anteil von Honig, Nuss-Nougat-Creme, Marmelade und Süßwaren wie auch Fleisch- und Wurstwaren als Brotbelag beim Frühstück zu hoch. Darüber hinaus dominierten süße Backwaren zur Nachmittagsmahlzeit.

Folgerungen.

Da in Sachsen 4- bis 6-Jährige überwiegend mittags in den Kindergärten essen, tragen die Caterer durch ihr Mahlzeitenangebot hinsichtlich einer ausgewogenen Energie- und Nährstoffversorgung Verantwortung. Künftig ist die Zusammenarbeit aller an der Verpflegungssituation Beteiligten anzustreben, um eine Veränderung der Verpflegungssituation zu bewirken. Hierzu können z. B. regelmäßige Weiterbildungsveranstaltungen beitragen, die einen Austausch zwischen Eltern, Caterern und Personal der Kindertageseinrichtungen ermöglichen.

Abstract

Background and aims.

The aim of this study was to collect reliable, fundamental data and information on the nutritional and catering situation for 4-6 year old children in Saxony in order to provide recommendations for action. This study concentrated on the nutritional offer in day care centres, not on whether the food was eaten.

Methods.

A standardised interview of the day care direction (n=120) and a standardised questionnaire together with a 3 day recall of the contents of the child's lunchbox for parents (n=2,008) were used. In order to assess the lunchtime catering, the menu over 4 weeks (November 2005) was analysed based on the Bremer Checklist.

Results.

Comprehensive catering (breakfast, lunch and dinner) was offered by all centres. Lunch usually involved a warm meal catering system. Contrary to the general, subjective feeling of satisfaction with lunch, neither the caterers nor the day care centres usually implemented the recommendations for the optimized mixed diet. Meat dishes were found too frequently, sea fish, which was not prepared according to recommendations, too infrequently. In addition, the offer of fresh potatoes, fruit, raw vegetables and salads was limited. The lunchbox from home contained too much honey, nut-nougat paste, jam sweets as well as meat and sausage in sandwiches for breakfast. Moreover, sweet components dominated for the afternoon pause.

Conclusions.

As 4-6 year olds in Saxony usually eat their lunch in day care centres, the caterers carry responsibility for the meals offered in terms of balanced energy and nutritional content. In the future, the aim should be the integration of all parties involved the nutrition offered so that the catering situation can be optimized. This involves, for example, a regular continuing education program as well as discussions with parents, caterers and the day care centre personnel.

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Correspondence to Ch. Hillger Diplom-Ernährungswissenschaftlerin.

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Hillger, C., Benterbusch, R., Wolfram, N. et al. Ernährungs- und Verpflegungssituation in Kindertageseinrichtungen. Ernährung 1, 300–306 (2007). https://doi.org/10.1007/s12082-007-0073-8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/s12082-007-0073-8

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