„der Jugend gehört die Zukunft“ – immer wieder hört man diese kategorische Feststellung. Dabei wird allerdings kaum bedacht, dass es Jugendlichen auch ermöglicht werden muss, ihre Zukunftsaufgaben zu bewältigen. Derzeit erleben wir dieses Dilemma u. a. bei „Fridays for future“ oder „Last generation“, wenn junge Menschen feststellen müssen, dass die Welt den Bach runter geht, sie aber nur eingeschränkten Einfluss haben, diese Entwicklung aufzuhalten: gegenüber den Boomer_innen sind sie in der Unterzahl und wählen dürfen sie z. T. auch noch nicht. Jugendliche stehen also am Rand und haben bei Entscheidungen bestenfalls eine Nebenrolle. So entsteht Frust.

Unser Durchblick „Junge Menschen, Politikberatung und Beteiligung“ greift die Frage der Generationengerechtigkeit auf und fragt, wie Jugendliche besser beteiligt werden können – und zwar an allen demokratischen Prozessen (also nicht nur in Fällen mit explizit jugendpolitischem Bezug). Ein kleines Zeichen immerhin hat der Bundestag kürzlich gesetzt, indem er das Mindestwahlalter für das aktive Wahlrecht bei Wahlen zum Europäischen Parlament von 18 auf 16 Jahre gesenkt hat – es bleibt aber noch viel zu tun.

Im Extrablick geht es um „Kultur, Soziale Arbeit und Kulturelle Bildung“. Das Thema Kultur steht immer noch im Verdacht, dass es dabei auch um Abgrenzungsfragen oder elitäre gesellschaftliche Vorstellungen geht. Unser Schwerpunkt zeigt, dass sich das Verständnis von Kultur in den letzten Jahrzehnten verändert hat und es inzwischen enge Wechselbeziehungen des Kulturellen und des Sozialen gibt.

Im Einblick finden Sie einen Beitrag zur Bedeutung künstlicher Intelligenz in der Sozialen Arbeit sowie eine Replik auf den Schwerpunkt „Medizinischer Kinderschutz“ in Ausgabe 2|22. Dies ist übrigens schon die letzte Ausgabe für 2022. Ihnen angenehme Feiertage und alles Gute für das kommende Jahr.

Detlef Ullenboom