„einen Tod muss jeder sterben!“, wiederholte ein Freund von mir immer abgeklärt-lapidar, wenn wir gelegentlich auf das Lebensende zu sprechen kamen. Im Dezember letzten Jahres starb er unvermittelt recht jung – eigentlich hatte er zu dem Zeitpunkt auf Gran Canaria in Urlaub sein wollen. Er konnte keinen Einfluss auf seine letzten Tage nehmen, aber es gibt eben viele Menschen, deren letzte Lebensphase lange dauert. Diese Zeit sollte möglichst schmerz- und angstfrei verlaufen, dafür gibt es bereits etliche medizinisch-pflegerische Angebote. Trotzdem bedarf es einer weiteren Professionalisierung des Umgangs mit dem Sterben, wobei die Soziale Arbeit auf diesem Feld bisher nicht als wichtige Akteurin zu erkennen ist. Mit unserem Durchblick „Soziale Arbeit im Kontext End-of-Life Care“ wollen wir auf diese Lücke aufmerksam machen und auf spezifische Potenziale der Sozialen Arbeit hinweisen, mit denen Sterbende in ihrer letzten Lebensphase unterstützt werden können, z. B. ihre Lebenswelt- und Gemeinwesenorientierung.

Der Extrablick beschäftigt sich mit Emotionen in sozialpsychiatrischen Beziehungen. Hier geht u. a. um die gegensätzlichen Positionen der Fachkräfte in der medizinischen Psychiatrie und denen der Recovery-Bewegung von Psychiatrie-Erfahrenen. Letztere organisieren sich in Selbsthilfegruppen und sehen sich selbst – und nicht Ärzt_innen – in der die Expert_innenrolle für ihr Krankheitserleben. Beide Seiten können voneinander profitieren, wenn sie ihre jeweiligen Stärken akzeptieren und auf dieser Grundlage in einen Austausch gehen.

Im „Einblick“ dieser Ausgabe geht’s zum einen um die Haltung der Sozialen Arbeit zur vermeintlichen „Zeitenwende“ als Folge des Ukrainekriegs und zum anderen um Schutzkonzepte in Jugendverbänden.

Eine anregende Lektüre wünscht

Detlef Ullenboom