„keine Zeit, keine Zeit!“ ist die Klage, die man wohl am häufigsten hört. Die verdichtete und auf Effizienz getrimmte Arbeitswelt breitet sich immer öfter zeitfressend über ihre Ränder hinaus aus, und auch das Privatleben wird zunehmend von Terminkalender und Uhr bestimmt. Das führt zu (Dauer-) Stress, der als unangenehm und bedrohlich empfunden wird und schließlich Krankheiten verursachen kann. In den letzten Jahren hat sich daher eine umfangreiche Ratgeberliteratur zu diesem Thema etabliert und zertifizierte ZeitmanagementtrainerInnen bieten inzwischen Tipps für eine optimale Nutzung der flüchtigen Ressource Zeit, z.B. die Delegation von Aufgaben per „Tu-Du!“-Liste.

Diese als „Beschleunigung“ bekannte Zeitproblematik greifen wir in dieser Ausgabe auf: Vier Beiträge in „Praxis aktuell“ befassen sich mit „Beschleunigung als sozialem Problem“ und diskutieren sie mit Blick auf spezielle Phänomene, wie etwa Jugend oder Familie. Dabei hinterfragen sie auch das Konzept „Beschleunigung“ selbst.

Im „Durchblick“ geht’s um junge Geflüchtete, die z.T. ohne, z.T. mit Eltern bzw. Verwandten nach Deutschland kommen und hier leben. Die Kinder- und Jugendhilfe muss nach SGB VIII ihre Leistungen an alle Jugendlichen richten, sie fördern, ihnen Schutz bieten und ihnen soziale Teilhabe ermöglichen - also auch Geflüchteten. Experten weisen darauf hin, dass es hier jedoch Defizite und Missstände gibt. Sie resultieren u.a. daraus, dass supranationale Standards nicht umgesetzt wurden. Zudem wurden in der Vergangenheit gemachte Erfahrungen nicht genutzt, sich fachlich-organisational auf junge Geflüchtete vorzubereiten. Die Beiträge des Schwerpunkts zeigen interessante Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe in diesem Bereich.

Apropos „Weiterentwicklung“: bei seiner Sitzung am 11. Juni wurden sieben neue Mitglieder in den Beirat von Sozial Extra aufgenommen. Die aktuelle Zusammensetzung des Beirats finden Sie im Impressum (S. 59); demnächst werden sich BeirätInnen und Beiräte dann auch etwas ausführlicher im Heft vorstellen.

Ihnen zunächst aber eine angenehme Ferien- und Freizeit