Abstract / Das Wichtigste in Kürze
Die Praxis der Unterbringungen mit Migrationsbeteiligung wird von den Fachkräften der Pflegekinderdienste sehr unterschiedlich gehandhabt. Sie stellt die MitarbeiterInnen gleichzeitig vor besondere Herausforderungen. Die Diskussion um eine Einwanderungsgesellschaft hat die Pflegekinderhilfe erreicht.
Notes
1 Die Ausführungen und die Daten stehen im Zusammenhang mit dem Projekt „Pflegekinder und Pflegefamilien mit Migrationshintergrund“, das derzeit von der Universität Hildesheim in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie durchgeführt wird. Gefördert wird die Studie vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
2 Kinder, Jugendliche und junge Volljährige, die in einer Pflegestelle leben, werden in diesem Beitrag der einfachen Lesbarkeit halber als Kinder bezeichnet.
3 Der Begriff Migrationshintergrund wird unterschiedlich definiert. Bis 2005 wurde dabei nur die ausländische Staatsbürgerschaft gezählt, während inzwischen mehrere, aber eben nicht einheitliche Kriterien genutzt werden. Der in dieser Studie verwendete Begriff orientiert sich an der Bundesstatistik bzw. der darin aufgehenden Statistik der Bundesländer, die von den Jugendämtern regelmäßig erhoben werden. Danach weist eine Person einen Migrationshintergrund auf wenn mindestens ein Elternteil im Ausland geboren ist und/ oder Inhaber eines nicht- deutschen Passes ist und/ oder in der Familie überwiegend nicht-deutsch gesprochen wird (Statistisches Bundesamt 2013).
4 Es ist nicht immer sinnvoll und nicht Ziel, in jedem PKD alle Pflegeformen vorzuhalten. Interne Merkmale (z.B. Struktur, Organisation, Größe eines PKD) und externe Faktoren (z.B. Bevölkerungsverteilung, regionale, politische Strukturen) können einen anderen Bedarf erforderlich machen. Sie beeinflussen die Angebote.
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Kuhls, A. Vollzeitpflege in der Einwanderungsgesellschaft. Sozial Extra 39, 23–26 (2015). https://doi.org/10.1007/s12054-015-0024-6
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