Praxis aktuell: Der Körper in der Sozialen Arbeit

Seit einigen Jahren widmet sich die Soziologie verstärkt dem Körper als Scharnier zwischen Gesellschaft und Individuum. Die diesbezügliche Fachdebatte der Sozialen Arbeit steht noch am Anfang. Erste sozialpädagogische Publikationen zum Thema, die über Genderaspekte, Jungen- und Mädchenarbeit und Erlebnispädagogik hinausgehen (vgl. Homfeldt 1999), fanden bisher wenig Echo. Dabei ist kaum ein Diskurs oder Feld der Sozialen Arbeit ohne Körperbezug: Krankheit, Behinderung, Altern und Schmerz sind ohne Fragen nach dem sozialen Körper nicht zu diskutieren, (Stadt-) Räume werden nicht zuletzt durch die Präsentation und Beobachtung von Körpern konstruiert, Jugendliche wie auch MigrantInnen über Inszenierungen ihrer Körper präsent und identifiziert etc. Der Schwerpunkt wird sich mit einem einführenden Statement und ausgewählten Beiträgen diesem „weiten Feld“ widmen.

Durchblick: Soziale Gruppenarbeit

In der Sozialen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spielt das Arbeiten mit Gruppen eine zentrale Rolle. Allerdings fällt auf, dass soziale Gruppenarbeit lange Zeit wenig Beachtung fand und das Wissen zur Reflexion und Gestaltung von Gruppenprozessen gering ist. Daher besteht die Herausforderung, Studierenden und PraktikerInnen eine theoriebezogene Grundlegung sowie eine konzeptionbezogene Verfahrensweise zur Analyse des Gruppengeschehens zu vermitteln. Der Schwerpunkt verdeutlicht die Bedeutung sozialer Gruppenarbeit und geht der Frage nach, was bei der Gestaltung von Gruppenprozessen zu beachten ist und wie soziale Gruppenarbeit in der Ausbildung vermittelt werden kann. Schließlich soll das Konzept der Themenzentrierten Prozessanalyse, ein Beobachtungs- und Analyseverfahren, mit dem sich Gruppenprozesse mehrperspektivisch untersuchen lassen, anhand von Fallbeispielen vorgestellt werden.