Abstract / Das Wichtigste in Kürze
Das Thema Kindeswohlgefährdung rückt immer mehr in die öffentliche und politische Aufmerksamkeit. Die Qualität der Jugendhilfe wird vermehrt in Frage gestellt. Die medial dramaturgisch dargestellten Todesfälle verschlechtern den Ruf und verzerren die Realität im Kinderschutz. Die Gesellschaft fordert ein schnelleres Tätigwerden der Mitarbeiter der Jugendhilfe, um den Schutz von Kindern- und Jugendlichen zu gewährleisten. Die Praxis jedoch zeigt, dass die Anforderungen an die Professionellen im Kinderschutz steigen und finanzielle und personelle Mittel nur noch bedingt ausreichen. Dadurch wird die Arbeitsbelastung insbesondere im Umgang mit Kindeswohlgefährdungen für die Mitarbeiter eine kaum tragbare Herausforderung. Hinzu kommt eine hohe emotionale Belastung und Verantwortungsübernahme in der Arbeit. Diese Bedingungen führen immer häufiger zu einem Personalmangel und einer personellen Fluktuation. Um die Qualität im Kinderschutz zu verbessern ist es notwendig, dass Politik und Gesetzgeber angemessene Rahmenbedingungen schaffen, die ein adäquates und präventives Arbeiten ermöglichen und sich dadurch das Image der Jugendhilfe verbessern kann.
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Jungwirth, J. Die Bedeutung von Kindeswohlgefährdung. Sozial Extra 37, 6–9 (2013). https://doi.org/10.1007/s12054-013-1008-z
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