Zusammenfassung
Trebegänger, Bahnhofkids oder notorische Abhauer, für diese besonders ‚problematischen‘ Jugendlichen, deren ‚Hilfekarriere‘ schon eine beachtliche Odyssee durch die vielfältigen Maßnahmen der Hilfen zur Erziehung aufweist, soll die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie ein (letztes) Auffangnetz sein. Doch funktioniert das? Können zwei Hilfesysteme im Schulterschluss das leisten, was eine Instanz anscheinend alleine nicht mehr bewältigen kann?
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Additional information
Ulrike Becker*1982 Dipl. Päd.’in, wiss. Mitarbeiterin der Universität Bielefeld, AG 9: Medienpädagogik, Forschungsmethoden und Jugendforschung, Aufgabenbereich Jugendforschung.
Uwe Sander*1955 Prof. Dr. phil, Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Arbeitsgebiete: Medien- und Jugendforschung
Abstract / Das Wichtigste in Kürze In der Kooperation zwischen Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie geschieht es leicht, dass Extremfälle, die anscheinend hilferesistent sind, solange durch die Systeme und Institutionen ‚prozessiert‘ werden, bis sich das ‚Problem‘ von selbst löst (Ende der Zuständigkeit wg. Alter). Wichtig ist es allerdings besonders hier, nicht nur die Grenzen, sondern auch weiterhin die Möglichkeiten einer Kooperation auszuloten und an den Jugendlichen orientiert neu zu denken. Obgleich gerade die ‚Problemjugendlichen‘ die Möglichkeiten von Hilfesystemen, auch die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie, bis an ihre Grenzen belasten, gibt es doch positive Beispiele gelingender Kooperationen.
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Becker, U., Sander, U. Heranwachsende zwischen Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie. Sozial Extra 35, 33–37 (2011). https://doi.org/10.1007/s12054-011-0208-7
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