Zusammenfassung
Die Aufgabe der Pflegeversorgung im Alter wird in der BRD seit längerer Zeit nicht mehr nur mit nationalen Kräften, sprich: der eigenen Familie, über hiesige ambulante und stationäre Pflegeanbieter und durch wohlfahrtsstaatliche Leistungen, übernommen. Bedingt durch den steigenden Bedarf an haushaltsnahen Dienstleistungen für Ältere und durch ein nominales Lohngefälle in Europa hat sich zwischen ArbeitsmigrantInnen aus osteuropäischen Ländern und Pflegehaushalten in westeuropäischen Ländern ein nationale Grenzen überschreitender, so genannter „transnationaler“, Pflegedienstleistungsmarkt entwickelt.
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Johanna Krawietz*1977 Dipl. Soziologin und Heilerziehungspflegerin. Promovendin im Graduiertenkolleg „Transnationale Soziale Unterstützung“ an der Universität Hildesheim. Titel des Dissertationsvorhabens: „Die transnationale Einbettung von Vermitt-lungsorganisationen in der Carearbeit — das Beispiel Polen und die BRD. Forschungsschwerpunkte: Transnationalisierung von Pflegearbeit, Soziale Gerontologie, Europäische Integration und Soziale Dienste.
Nutzen / Das Wichtigste in Kürze Der Beitrag gibt eine Einschätzung, welche Folgen die EU-Erweiterung seit dem Jahre 2004 für die Arbeitsbedingungen von grenzüberschreitend tätigen Migrantinnen in privaten Pflegehaushalten hat. Fazit ist, dass sich die formellen Beschäftigungsgrundlagen von Betreuungskräften zum Teil verbessert haben, sich an den tatsächlichen Arbeitsbedingungen jedoch nicht viel geändert hat.
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Krawietz, J. Alte Prekaritäten in neuem Gewand?. Sozial Extra 34, 47–49 (2010). https://doi.org/10.1007/s12054-010-0015-6
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