Zusammenfassung
Während ich meine diesjährigen Seminare an der University of Cape Town (UCT) vorbereitete, gingen erschreckende Meldungen über eine eskalierende Welle fremdenfeindlicher Ausschreitungen insbesondere in den Townships von Johannesburg und Kapstadt, durch die Presse. Bilder eines brennenden Menschen, Videos von in Panik flüchtenden Menschen, die versuchen, sich in eilig eingerichteten Lagern vor gewalttätigen Übergriffen zu schützen, wurden mir von meinen südafrikanischen KollegInnen zugesandt. Sie riefen Erinnerungen an die „Necklace murders“ (Lynchmorde an Menschen, denen brennende Autoreifen um den Hals gehängt wurden) aus Zeiten der Apartheidskämpfe in mir wach: Das alte Trauma von Rassendiskriminierung und Verfolgung schien wieder lebendig geworden zu sein — 14 Jahre nach dem Ende des Apartheidregimes, kurz vor den Feierlichkeiten zu Nelson Mandelas 90. Geburtstag.
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Marianne Rauwald *1956 Dr. phil., Dipl. Psych., Psychoanalytikerin und Leiterin des Instituts für Traumabearbeitung und Weiterbildung in Frankfurt a.M.
Nutzen Einblick in die mannigfaltige Traumaarbeit mit akut traumatisierten Flüchtlingen in einem Flüchtlingslager.
Das Wichtigste in Kürze Die Sicherung der Grundversorgung und das Herstellen einer sicheren Umgebung ist oberstes Ziel in der Arbeit mit durch Gewalt schwer traumatisierter Menschen. Die aktive Beteiligung der Betroffenen am Lageralltag erweist sich als günstiger präventiver Faktor gegen die Ausbildung von Traumafolgestörungen.
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Rauwald, M. Eine Woche in Chrysalis. Sozial Extra 32, 51–54 (2008). https://doi.org/10.1007/s12054-008-0111-z
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